Veranstaltungsarchiv Thomas Mann House

2022

Montag, 03.01.2022

Europeans in Exile: Thomas Mann’s L.A. | Capstone Seminar an der UCLA

Los Angeles

In diesem Winter Quarter bieten das Digital Humanities Programm der University of California Los Angeles und das Thomas Mann House erneut ein Seminar über europäisches Exil in Kalifornien an.

Thomas Mann war einer von vielen europäischen Künstlern und Intellektuellen, die Los Angeles in den 1930er und 40er Jahren zu ihrer neuen Heimat machten. Das Seminar beleuchtet Manns Verbindungen zur Stadt und sein Netzwerk von Intellektuellen, mit denen er im Dialog stand, wie den Soziologen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, Schriftstellern wie Christopher Isherwood und Aldous Huxley, den Komponisten Arnold Schoenberg und Igor Stravinsky sowie den Filmemachern Ernst Lubitsch und Jean Renoir.   

Das Seminar wird von Professorin Wendy Perla Kurtz und Anthony Caldwell, Assistant Director des Digital Research Consortium an der UCLA, sowie von Nikolai Blaumer, Programmdirektor des Thomas Mann House und Benno Herz, Projekt- und Kommunikationsmanager am Thomas Mann House, geleitet. Im Rahmen des Kurses werden die Studierenden Praktiken der digitalen Geisteswissenschaften mit den inhaltlichen Themen des Seminars verbinden. 

Weitere Informationen: https://dh.ucla.edu/undergradcourses/  


Das Seminar ist eine Kooperation des UCLA Digital Humanities Department und dem Thomas Mann House.


Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. is supported by the German Federal Foreign Office and Federal Government Commissioner for Culture and the Media.

            

 

Mittwoch, 23.02.2022

Discourses and Likes: Emancipation Going Viral

Online

Autorin und Journalistin Fatma Aydemir im Gespräch mit Thomas Mann Fellow Mohamed Amjahid. Moderiert von Uli Baer.

Das Deutsche Haus an der NYU und das Thomas Mann House präsentieren ein Gespräch zum Thema „Discourses and Likes: Emancipation Going Viral“ mit Fatma Aydemir und Mohamed Amjahid, moderiert von Ulrich Baer (NYU).

In den letzten Jahren sind queer-feministische, antirassistische und emanzipatorische Diskurse immer sichtbarer geworden, sowohl in den USA als auch im deutschen und europäischen Mainstream. Die sozialen Medien haben eine wichtige Rolle dabei gespielt, diese Themen in den Mittelpunkt zu rücken und das Bewusstsein dafür zu schärfen, während sie gleichzeitig unbeabsichtigt eine Verwässerung komplexer Realitäten auf Inhalte erfordern, die man 'liken' und 'sharen' kann.

In diesem moderierten Gespräch werden die Autoren Fatma Aydemir und Mohamed Amjahid über ihre persönlichen Erfahrungen als Journalisten sprechen, die aktiv Inhalte auf Social-Media-Kanälen erstellen: über die Auswirkungen der Content-Kultur auf ihre Arbeit und über die potenziellen Vorteile und Fallstricke, die sie in instagrammbarer Literatur, Journalismus und Aktivismus sehen.

Bitte hier anmelden.

Teilnhemer:innen

© Sibylle Fendt

Fatma Aydemir ist Autorin und Journalistin und lebt in Berlin. Sie studierte Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Ihr Debütroman Ellbogen von 2017 wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet und wird demnächst verfilmt. Sie ist Mitherausgeberin der Essaysammlung Eure Heimat ist unser Albtraum. Ihr neuester Roman Dschinns erscheint im Februar bei im Hanser Literaturverlag.

 

 

 

© A. Langer

Mohamed Amjahid wurde 1988 als Sohn von sogenannten Gastarbeitern in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Berlin und Kairo. Nach seinem Magisterabschluss arbeitete Amjahid für mehrere große deutsche Zeitungen. Amjahid ist politischer Journalist, Buchautor und Moderator. Er war Redakteur beim ZEITmagazin und wurde unter anderem mit dem Alexander-Rhomberg-Preis und dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Große Aufmerksamkeit erlangte er mit seinen Bestsellern Unter Weißen und Der Weiße Fleck. Amjahid ist 2022 Fellow am Thomas Mann House in Los Angeles.

 

 

© NYU

Ulrich Baer (Moderator) ist Universitätsprofessor an der New York University, wo er Literatur und Fotografie lehrt. Zu seinen Büchern gehören Remnants of Song: The Experience of Modernity in Charles Baudelaire and Paul Celan; Spectral Evidence: The Photography of Trauma; The Rilke Alphabet; What Snowflakes Get Right: Free Speech, Equality and Truth in the University, und, als Herausgeber und Übersetzer, unter anderem The Dark Interval: Rilke's Letters on Loss. Baer veröffentlichte zahlreiche Bücher bei Warbler Press.


Teilnahmeinformationen:

Um sich für dieses Gespräch anzumelden, klicken Sie bitte hier. Die Anmeldung ist kostenlos. Nur registrierte Teilnehmer:innen erhalten vor der Veranstaltung per E-Mail Informationen zum Zoom-Webinar.

Die Veranstaltung findet in englischer  Sprache statt.

 


Diese Veranstaltung wird präsentiert vom Deutschen Haus an der NYU und dem Thomas Mann Haus. Gefördert durch den DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland.

Freitag, 18.03.2022

„Ein reizendes Köpfchen“. Franz von Lenbachs Bildnis der Katia Pringsheim

München

/ Im Livestream und persönlich /
/ Weitere Informationen & Tickets: www.literaturhaus-muenchen.de /
/ Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München /
/ Veranstaltungsbeginn: 19:00 Uhr /
/ Es gilt 2G /

Ein Mädchen im Halbprofil: dunkles Haar, rote Kappe, wacher Blick. Das Bild (Öl auf Karton, 41,5 x 35,5 cm) zeigt Katia Pringsheim, die spätere Ehefrau Thomas Manns, dargestellt von Franz von Lenbach. Der berühmte Münchner Maler fertigte zahlreiche Porträts von Mitgliedern der Familie Pringsheim an – doch dieses Porträt, das heute erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird, wurde erst vor kurzem identifiziert – die Provenienz war beim Verkauf im Jahr 1940 verschleiert worden.

Über die Geschichte des Porträts sowie Schwierigkeiten und Chancen im Umgang mit NS-Fluchtgut sprechen:

Katrin Stoll, Leiterin des Auktionshauses Neumeister, der Provenienz-Experte Alfred Grimm (ehem. Bayerisches Nationalmuseum), der Historiker Dirk Heißerer, die Geschäftsführerin des Thomas-Mann-House Heike Catherina Mertens und Robert Schoenhofer, dessen Großvater das »Mädchenbildnis« 1940 erwarb. Im Anschluss übergibt Robert Schoenhofer das Gemälde zusammen mit Thomas-Mann-Enkel Frido Mann und Tamara Marwitz, Urenkelin von Hedwig Pringsheim, stellvertretend für die Nachfahren von Hedwig und Alfred Pringsheim, an das Thomas-Mann-House in Pacific Palisades.

Dienstag, 29.03.2022

Between Los Angeles and Europe: New Approaches to Transatlantic European Studies | Seminar an der UCLA

Los Angeles

Royce Hall, UCLA

This hybrid seminar is a collaboration between UCLA's Department of European Languages and Transcultural Studies and the Thomas Mann Hosue. The course, which is open to undergraduate and graduate students, examines the long history of exchange between Los Angeles and Europe. It begins with an overview of transatlantic cultural, literary, and historical studies going as far back as the colonial era (New Spain, Mexican California). Then, it examines the displacement and dispossession of Indigenous peoples in southern California by Anglo-Americans and European settlers during the nineteenth century, followed by a targeted investigation of transatlantic relations between Angelenos and German immigrants during the twentieth century.

Students apply their newly acquired knowledge to current transatlantic debates in culture, politics, and society. By integrating these lessons into community-engaged interviews with four Thomas Mann Fellows, they explore on a weekly basis concrete, praxis-oriented approaches to transatlantic European studies. Part of the class will be the Thomas Mann Fellows Sunhild Kleingärtner, Christine Landfried, Andreas Nitsche, and Claus Pias. Students go back and forth between Professor David Kim’s seminar on campus and a community-engaged project. In addition, they participate in an interview workshop led by Lynell George, a renowned journalist and essayist. Last but not least, they work with Jimmy Zavala at the UCLA Library Special Collections and with Michaela Ullmann at the USC Libraries Special Collections. The outcome of their individual and collaborative work is a set of public-facing projects shared with communities near and far and during a presentation at the Thomas Mann House in June.

The seminar is led by David D. Kim, Professor at the Department of European Languages and Transcultural Studies at the University of California, Los Angeles in collaboration with Nikolai Blaumer, Program Director, and Benno Herz, Project and Communications Manager.

In English.


The Seminar is a cooperation between the University of California, Los Angeles' Department of European Languages and Transcultural Studies and the Thomas Mann House


Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. is supported by the German Federal Foreign Office and Federal Government Commissioner for Culture and the Media.

            

 

Montag, 04.04.2022

Restoring Public Trust | Thementage

Los Angeles

We invite you to join the Thomas Mann House in Los Angeles for a four-day, multi-platform program in April 2022 with innovators from academia, artistic fields and politics to discuss concrete steps for restoring public trust in Germany and the U.S. Through virtual discussions, video statements, podcasts, articles and streamed conversations from the Thomas Mann House, experts will address how we can strengthen public trust in the areas of international relations, security, elections, diversity, local communities and the broader media landscape. Check out the full program on this website and watch, read and listen to programs at your convenience or sign up for the live events! Be a part of our social wall by posting and commenting on the contributions and find out what is happening at #RestoringPublicTrust.

Visit the event webpage for all information!

Trust in political institutions has been severely shaken in many Western democracies. This is especially true in the United States, where a large portion of the population believes that their democracy is in danger of failing. Even though developments in Germany are less dramatic in comparison, public trust also declined during the Covid pandemic. A majority of citizens who classify themselves as belonging to lower socioeconomic classes are not satisfied at all with the state of democracy in Germany.

This crisis of trust is putting Western democracies to the test. This is all the more true in light of the challenges posed by the ongoing Covid pandemic, the rapid spread of anti-democratic content, growing economic inequalities and the outbreak of war in the heart of Europe. Urgent tasks arise that can only be solved by society as a whole and in international alliances.

Many participants are already confirmed for this timely program, including sociologists Larry Diamond (Stanford University) and Craig Calhoun (Arizona State University), author Mithu Sanyal, political scientists Christine Landfried (University of Hamburg), lawyer and criminologist Walter Katz, media scholars Anya Schiffrin (Columbia University) and Robin Stevens (University of Southern California), legal scholar Lawrence Douglas (Amherst), artists Suzanne Lacy and Gregory Sholette, archaeologist Sunhild Kleingärtner and journalists Mohamed Amjahid, Aiko Kempen, Olaya Argüeso Pérez and Tom Zoellner (Los Angeles Review of Books), among others.

 


Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. is supported by the German Federal Foreign Office and Federal Government Commissioner for Culture and the Media.

            

 

Sonntag, 01.05.2022

War in Ukraine: Transatlantic Takeaways

Los Angeles

Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller im Gespräch mit Journalist Heinrich Wefing im Garten des Thomas Mann House. Moderiert von Kimberly Marteau Emerson.

Mehr als zwei Monate nach dem Einmarsch in der Ukraine beherrscht der Konflikt weiterhin unsere Gedanken. Der Krieg hat Europa brutal in eine überwunden geglaubte Welt der Armeen und Angriffskriege zurückgeworfen. Doch trotz der Diskussionen über geeignete Unterstützungsmaßnahmen ist die Reaktion des Westens bisher erstaunlich einhellig ausgefallen. Viele Stimmen sehen daher einen Wendepunkt für die europäische Sicherheitspolitik und Chancen für eine vertiefte Integration.

Der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller und der Journalist Heinrich Wefing diskutieren über die Folgen des Krieges in der Ukraine für die amerikanisch-europäischen Beziehungen. Die Veranstaltung wird moderiert von Kimberly Marteau Emerson.

 

 

 

Teilnehmer:innen

© Princeton

Jan-Werner Müller ist Roger Williams Straus Professor für Sozialwissenschaften und Professor für Politik an der Princeton University. Er arbeitet hauptsächlich im Bereich der Demokratietheorie und Geschichte des modernen politischen Denkens; sein Forschungsinteresse gilt außerdem dem Verhältnis zwischen Architektur und Politik sowie den normativen Implikationen der aktuellen strukturellen Veränderungen des öffentlichen Raums. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Contesting Democracy: Political Ideas in Twentieth-Century Europe (2011) und What is Populism? (2016). Im Jahr 2021 erschien Democracy Rules bei FSG, Penguin und Suhrkamp.

 

© ZEIT

Heinrich Wefing ist Leiter des Politikressorts der Wochenzeitung DIE ZEIT. Er studierte Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften in Bonn und Freiburg. 1995 volontierte er bei DIE ZEIT und FAZ, 1996 wurde er Feuilletonredakteur bei der FAZ, zunächst in Frankfurt, dann in Berlin, von 2001 bis 2004 in San Francisco. Ab 2008 war er Redakteur im Politikressort der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburg, 2010 wurde er stellvertretender Leiter des Politikressorts, im Januar 2018 Leiter des Politikressorts.

 

 

© Ashkan Sahihi

Kimberly Marteau Emerson ist Anwältin, Bürgerrechtlerin und Menschenrechtsverteidigerin. In der Clinton-Regierung war sie Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit bei der U.S. Information Agency (USIA). Derzeit ist sie Mitglied des weltweiten Vorstands von Human Rights Watch, Vorsitzende des Board of Governors des Bard College Berlin und Mitglied des Board of Trustees des Bard College in Annandale-on-Hudson. Kimberly Marteau Emerson ist Mitglied des Thomas Mann House Advisory Board.


Ort:

Thomas Mann House
1550 N San Remo Drive
Pacific Palisades, CA 90272

Teilnahme nur auf Einladung.

 


Eine Veranstaltung des Thomas Mann House

Sonntag, 08.05.2022

Pre-Listening Lounge: Exit Exil

Berlin

 

mit Uisenma Borchu, Colin Hacklander & Farahnaz Hatam, Michael Lentz & Gunnar Geisse und vielen mehr.

Tickets: Eintritt frei
Veranstaltungsbeginn: 16 Uhr
Ort: Kuppelhalle, Silent Green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin

Im Sommer dieses Jahres veröffentlicht VATMH die EXIT EXIL-App, in der die Geschichten der Künstler:innen und Intellektuellen, die Europa auf der Flucht vor dem Naziregime in Richtung Amerika verließen, erzählt werden.

Die Nutzer:innen der App gewinnen Einblicke in die Hoffnungen, Ziele, Träume und Ängste der Geflüchteten. Sie werden Teil eines Gespräch zwischen den historischen Persönlichkeiten und den Alumni der Residenzprogramme von Villa Aurora und Thomas Mann House, die heute die Auseinandersetzung mit den Umständen und den Schicksalen der Vertriebenen suchen.

Die App gibt aber auch Einblicke in das Leben heute in der Migration lebender Menschen, die sich Herausforderungen gegenübersehen, die denen der historischen Persönlichkeiten ganz ähnlich sind.

Am Sonntag, den 8. Mai ermöglichen wir einen exklusiven Einblick in künstlerische Beiträge von VATMH Alumni und Kooperationsprojekte mit der Freien Universität Berlin und dem Deutschlandfunk.

EXIT EXIL ist ein Projekt des Villa Aurora & Thomas Mann House e.V. (VATMH) und soll sich in den kommenden Jahren zu einer zentralen Plattform für künstlerische, journalistische und wissenschaftliche Beiträge mit dem Schwerpunkt des deutschsprachigen Exils in den USA entwickeln. Aktuell geführte Debatten um Migration, Identität usw. nehmen dabei einen prominenten Platz ein.

EXIT EXIL ist als Netzwerkprojekt angelegt und wird sukzessive um weitere Inhalte von Alumni der VATMH-Residenzprogramme und Kooperationspartner:innen aus Kultur und Wissenschaft erweitert. Die Infrastruktur der App ist auf zehn Jahre gesichert.

EXIT EXIL wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

 

Informationen zum Besuch

 

Der Eintritt ist frei.

Seit dem 1. April gelten keine Corona-Beschränkungen mehr. Wir empfehlen aktuell jedoch zu Ihrem und unserem Schutz noch, auch weiterhin eine Maske während des Veranstaltungsbesuchs zu tragen und sich vorab zu testen. Sollten Sie sich krank fühlen, bitten wir Sie, Zuhause zu bleiben.

Veranstaltungsdokumentation

 

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit der Veröffentlichung von Fotografien und Videos durch den VATMH e.V. einverstanden, die im Rahmen der Veranstaltung ggfs. von Ihnen erstellt werden.

Garderobe

 

Es steht keine Garderobe zur Verfügung. Bitte verzichten Sie auf die Mitnahme von Großgepäckstücken.

The Sound of San Remo Drive - Music in Time of Anxiety and Unrest mit James Conlon & Stefan Schneider

Online

Maestro James Conlon und Stefan Schneider, deutscher Generalkonsul in Los Angeles, treffen sich für einen Liederabend und ein Gespräch im Thomas Mann House.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine kamen Maestro James Conlon, Musikdirektor der Los Angeles Opera und Chefdirigent der RAI National Symphony, und Stefan Schneider, deutscher Generalkonsul in Los Angeles, im Thomas Mann House zusammen, um über die Rolle von Musik in Zeiten der Angst und Unruhe zu sprechen. Beim Hören einer Auswahl aus der Schallplattensammlung von Konsul Schneider reflektieren die beiden über die subversive Kraft der Musik und darüber, wie Lieder in schwierigen Zeiten ein Leuchtfeuer der Hoffnung sein können.

Auch während Thomas Manns Exil in den USA war Musik ein fester Bestandteil seines intellektuellen und gesellschaftlichen Lebens in Los Angeles. In seinem Haus am San Remo Drive hörte Mann seine große Plattensammlung - von Beethoven über Wagner bis Benjamin Britten - und lud seinen Freund, den Dirigenten Bruno Walter, zu Musikabenden ein. In seinem Haus oder an anderen Orten tauschte sich Mann intensiv mit einigen der einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten der damaligen Zeit aus: Arnold Schönberg, Theodor W. Adorno, Hanns Eisler, Ernst Toch und viele andere. Die laufende Veranstaltungsreihe The Sound of San Remo Drive ist von diesen Abenden inspiriert.

Eine Aufzeichnung des Gesprächs im Thomas Mann House wird am 8. Mai um 19:00 Uhr (MEZ) auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht!

Zum Video

Teilnehmer

© Todd Rosenberg

James Conlon ist Musikdirektor der Los Angeles Opera, Chefdirigent des RAI National Symphony Orchestra und künstlerischer Berater des Baltimore Symphony Orchestra. Er ist einer der vielseitigsten und angesehensten Dirigenten der Gegenwart und hat ein umfangreiches Sinfonie-, Opern- und Chorrepertoire aufgebaut. Seit seinem Debüt bei den New Yorker Philharmonikern im Jahr 1974 hat er etliche große amerikanische und europäische Sinfonieorchester dirigiert. Durch weltweite Tourneen, eine umfangreiche Diskografie und Videografie, zahlreiche Essays und Kommentare, häufige Fernsehauftritte und Gastvorträge ist Conlon einer der anerkanntesten Interpreten klassischer Musik.

 

 

Kay Nietfeld/dpa-Zentralbild/dpa | Verwendung weltweit, © ZB

Stefan Schneider ist seit September 2018 Generalkonsul in Los Angeles. Er begann seine diplomatische Laufbahn 1987 und war in der ganzen Welt im Einsatz. Bevor er als Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland nach Los Angeles entsandt wurde, hatte er verschiedene Positionen in unterschiedlichen Bereichen im Auswärtigen Amt und in Bangkok, Sofia, Miami, Paris, Rom sowie in Izmir inne, wo er als Generalkonsul tätig war. Er ist Jurist und hat französische Literatur studiert.

 

 

Schauen Sie hier:

Dienstag, 10.05.2022

Rebirth of Cultural Spaces in Post-COVID Time: Night of Ideas at the French Residence

Los Angeles

The Covid pandemic seems to have transformed our way of life. A new organization of time and of our social practices has emerged and evolved under the effect of the fluctuations of the restrictions imposed by the sanitary constraints. Our relationship to culture has also been modified: confinement has limited access to many physical cultural goods and has eliminated access to out-of-home culture. Has this new spatio-temporal framework, centered on the home, permanently modified our practice of leisure? Do cultural institutions question their role in society and their relationship with the public considering these changes?

Paleontologist Luis Chiappe of the National History Museum Los Angeles, Regan Pro, Deputy Director of Public Programs and Social Impact at Lucas Museum of Narrative Art and Benno Herz, acting Program Director at the Thomas Mann House will get into conversation about the rebirth of cultural spaces in post-COVID time . Moderated by L.A. Times journalist and author Patt Morrison.

This panel is part of Villa Albertine's 2022 Night of Ideas & presented by the Consulate General of France in Los Angeles. The conversation will take place on May 9, Europe Day, at the Résidence de France, Los Angeles. In English.

Click here for more information.

Samstag, 21.05.2022

Planetar denken

Berlin

Image: NASA / Bill Anders

/ Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. /
/ Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin /

Planetar denken heißt, die Erde als Planeten ernst nehmen. Das Leben auf unserem Planeten ist in Gefahr. Um gesellschaftlich-politisches Handeln verändern und Nachhaltigkeit leben zu können, bedarf es neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Denkanstöße.

Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, die Biologin Katrin Böhning-Gaese und der Theologe Christoph Markschies rücken die Wechselwirkung zwischen dem Planeten und dem Menschen in den Mittelpunkt des Erkenntnis- und Handlungsinteresses.

Eine Veranstaltung von Villa Aurora & Thomas Mann House und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Salon Sophie Charlotte. Weitere Informationen finden Sie auf salon2022.bbaw.de.

Informationen zum Besuch

 

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich unter www.bbaw.de/veranstaltungen
Bitte beachten Sie die aktuellen Sicherheits- und Hygienehinweise der Akademie.

Veranstaltungsdokumentation

 

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit der Veröffentlichung von Fotografien und Videos durch VATMH e.V. einverstanden, die im Rahmen der Veranstaltung ggfs. von Ihnen erstellt werden.

Garderobe

 

Es steht eine Garderobe zur Verfügung. Bitte verzichten Sie auf die Mitnahme von Großgepäckstücken.

Mittwoch, 25.05.2022

Democracy Redesigned - New Forms of Citizens' Participation: Talk & Convesation mit Christine Landfried

Seattle

Thomas Mann House Fellow Christine Landfried gives a talk and joins a discussion with political scientists Joyce Mushaben and Mark A. Smith in Seattle.

For the last decade we have observed that representative democracies in Europe and in the United States of America are endangered. A growing segment of the population is not only losing trust into the political elites, but also in democratic institutions. One consequence is the success of populist leaders and their anti-democratic and anti-pluralist politics. Another consequence is that social cohesion is becoming fragile. Polarization is increasing. What can be done? In her talk, Professor Landfried will discuss whether new forms of citizens’ participation, such as citizens' assemblies, are a way of rebuilding trust. Citizens, selected by lot and representative for society, are developing on the basis of an intense and informed debate recommendations for the solution of urgent political problems. Do such new forms of participation have an impact on real politics and do they effectively strengthen democracy?

Goethe Pop Up Seattle and the Thomas Mann House present a conversation on "Democracy Redesigned - New Forms of Citizens' Participation" between Christine Landfried (University of Hamburg and a 2022 Thomas Mann House Los Angeles), Joyce M. Nushaben (Georgetown University) and Mark A. Smith (Department of Political Science, University of Washington).

The event is open to the public. To RSVP please click here.

Participants

© Bert Brüggemann

Christine Landfried is an emeritus professor of political science at the University of Hamburg and a 2022 Thomas Mann House Fellow. A central focus of her work is on political finance, constitutional jurisdiction, European integration and the role of art in democratic societies. In her studies of the EU, she analyzes the conditions under which cultural, economic and political differences can be a potential for democratic governance. During her fellowship at the Thomas Mann House, Christine Landfried wants to investigate whether new forms of political participation, such as citizen conferences, can help to regain trust in democratic politics.

 

 

©GU

Joyce Mushaben is an Adjunct Professor in the BMW Center for German and European Studies at Georgetown University and reitred Curators' Distinguished Professor of Comparative Politics at the University of Missouri-St. Louis. Her work focuses on German and European politics, gender, migration, and identity. She is the author of multiple books including Becoming Madam Chancellor: Angel Merkel and the Berlin Republic. Other articles of hers have been featured World Politics, Polity, West European Politics, German Politics & Society, the Journal of Peace Research, Democratization, Citizenship Studies, Femina Politica, and the Journal of Ethnicity & Migration Studies.

 

 

©UW

Mark Alan Smith is a professor and Associate Chair in the Department of Political Science at the University of Washington. His work focuses on American politics culture, religion, as well as economic issues and the rhetoric of conservatism. Most recently, he is the author of the book Secular Faith: How Culture Has Trumped Religion in American Politics which argues that there is a commonality between all American (secular and religious) moral and political viewpoints. His debut book, American Business and Political Power: Public Opinion, Elections, and Democracy won the Leon Epstein Award from the American Political Science Association.

 

 


Attendance Information:

To RSVP for this conversation, please click here. Registration is free and open to the public.

Location:

University of Washington, Allen Library. Donald E. Peterson Room (Room 485)


This event is hosted and supported by the Goethe Pop Up Seattle, the Center for West European Studies/Jean Monnet Center of Excellence in the Henry M. Jackson School of International Studies, the Lee Scheingold Fund, the Department of Political Science, and the Thomas Mann House in Los Angeles.

      

Freitag, 27.05.2022

Jews, Arabs, and Whiteness: Mohamed Amjahid & Peter Jelavich im Gespräch

Los Angeles

Der Journalist & Thomas Mann Fellow Mohamed Amjahid im Gespräch mit dem Historiker Peter Jelavich im Thomas Mann House.

Im Laufe vieler Jahrhunderte wurden Juden in Europa als der ultimativ 'Andere' dargestellt, sowohl in religiöser Hinsicht (Christ/Jude) als auch später in rassischer Hinsicht (Arier/Jude). Was aber geschah, als Juden in die Vereinigten Staaten auswanderten, wo die Dichotomie Weiß/Schwarz vorherrscht? Wann und warum wurde die Mehrheit der amerikanischen Juden als 'weiß' betrachtet - und wie wird dies durch die Tatsache verkompliziert, dass sowohl Schwarze als auch Juden immer noch die Hauptziele weißer Rassisten sind?

In Europa gibt es nach wie vor Antisemitismus, aber nach drei Jahrhunderten Kolonialismus und einem halben Jahrhundert Postkolonialismus hat sich eine Dichotomie Weiß/People of Color durchgesetzt. Wie unterscheidet sich das europäische 'Weißsein' von dem in den Vereinigten Staaten - und wer sind die People of Color im heutigen Europa?

Eine Aufzeichnung des Gesprächs im Thomas Mann House erscheint am 27.05. um 19:00 Uhr auf unserem YouTube-Kanal! Das Gespräch ist auf englischer Sprache.

Teilnehmer

© A. Langer

Mohamed Amjahid wurde 1988 als Sohn von sogenannten Gastarbeitern in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Berlin und Kairo. Nach seinem Magisterabschluss arbeitete Amjahid für mehrere große deutsche Zeitungen. Amjahid ist politischer Journalist, Buchautor und Moderator. Er war Redakteur beim ZEITmagazin und wurde unter anderem mit dem Alexander-Rhomberg-Preis und dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Große Aufmerksamkeit erlangte er mit seinen Bestsellern Unter Weißen und Der Weiße Fleck. Amjahid ist 2022 Fellow am Thomas Mann House in Los Angeles.

 

 

© Johns Hopkins University

Peter Jelavich ist Autor und Professor für Geschichte an der Johns Hopkins University. Sein Spezialgebiet ist die Kultur- und Geistesgeschichte Europas seit der Aufklärung, mit einem Schwerpunkt auf Deutschland. Zu seinen Interessengebieten gehören die Interaktion von Elite- und Populärkultur, die Geschichte der Massenkultur und der Medien sowie die Anwendung von Kultur- und Sozialtheorien auf historische Studien. Er ist der Autor von Munich and Theatrical Modernism: Politics, Playwriting, and Performance, 1890-1914 (1985), Berlin Cabaret (1993) und Berlin Alexanderplatz: Radio, Film und der Tod der Weimarer Kultur (2006). Derzeit schreibt er an einem Buch über die Zensur der Künste in Deutschland von 1890 bis zur Gegenwart.

 

 

Zur Premiere

 


An event by the Thomas Mann House.

Donnerstag, 02.06.2022

“Against Reductionism: Some Considerations on Scaling” Lecture with Claus Pias

Los Angeles

Thomas Mann Fellow und Medienwissenschaftler Claus Pias (Leuphana Universität Lüneburg) reist für einen Vortrag und ein Gespräch mit Professor Emanuele Lugli  an die Stanford University.

Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

There seems to be an unbridgeable gap between the large and the small. Although there usually is a scale by means of which large and small phenomena can be compared by measuring, considerable difficulties arise as soon as large things have to be reduced or small things enlarged. lt is only in this transition that it becomes apparent that different laws prevail on a large and small scale and that something that seemed self-evident on a certain interval of a scale suddenly no longer applies. Thus, rescaling is above all an epistemological problem: it is difficult to predict or estimate when qualitative changes will occur, or where theories will lose their explanatory power, or where applications will no longer be functional.

With the help of some examples, ClausPias will derive three heuristic dichotomies (reductionism/holism, quantity /quality, unity/disunity) that might be useful for a comparative history of scaling problems in different sciences. Furthermore, he shows that an awareness of the limits of scalability was already present when the modern scaling laws were formulated in the 17th century.

The event is open to the public. To RSVP please click here.


Attendance Information:

To RSVP for this conversation, please click here. Registration is free and open to the public.

Location:

Stanford University Building 260-252

Reception to follow in Oregon Courtyard

 


Eine Veranstaltung der Division of Literatures, Cultures, and Languages at Stanford University. Sponsored by the Stanford-Leuphana Summer Academy on Humanities and Media.

 

Freitag, 03.06.2022

Exit Exil. Fünf Frauenleben in L.A. (1/5): Geschichten von Marta

Radio

Photos: Marta Feuchtwanger © Randy Young, Courtesy of the Feuchtwanger Memorial Library (USC); Tanja Kinkel © FinePic

 

with Tanja Kinkel & Étienne Roeder.

von Étienne Roeder
Sendedatum: 3. Juni 2022
Sendezeit: 19:15 Uhr
Regie: Philippe Brühl
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Weitere Informationen: www.hoerspielundfeature.de

It is well known that German artists and intellectuals fled to the USA during the Second World War. The Thomas Mann House and the Villa Aurora in Los Angeles bear witness to this. Little is known, however, about the women in exile. We want to change that.

Together with the successful writer and Villa Aurora alumna Tanja Kinkel, Étienne Roeder traces Marta Feuchtwanger in the first episode. Marta was a grande dame. She loved extravagant disguises and long party nights and made her shared home with the writer Lion Feuchtwanger the center of the artistic scene.

Whether in Munich, Berlin, on the run in France or, at last, in exile in Los Angeles; She was hands-on and athletic and saved her husband's life more than once. And she could tell stories - about her turtle with a sense of poetry or how she freed Lion from the prison camp.

Étienne Roeder, born in 1983 in Berlin, studied cultural anthropology, Latin American and Portuguese studies. For a time, the author of reportages and radio features lived in Portugal and Colombia. In 2018 he won the Åke Blomström Award of the EBU.

A cooperation of Villa Aurora & Thomas Mann House and Deutschlandfunk.

After being broadcast on the radio, the radio features "EXIT EXIL. Five Women's Lives in LA" will be presented in our app "Exit Exil," which will be available free of charge in the appshops later this summer. In the coming years, it will develop into a central platform for artistic, journalistic and academic contributions focusing on German-speaking exile in the US. Current debates on migration, identity, etc. will take a prominent place. EXIT EXIL is designed as a network project and will be successively expanded by further content from alumni of the VATMH residency programs and cooperation partners from culture and science.

EXIT EXIL was developed within the framework of "dive in. Program for Digital Interactions" of the German Federal Cultural Foundation, funded by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media (BKM) in the NEUSTART KULTUR program.

Freitag, 10.06.2022

Exit Exil. Fünf Frauenleben in L.A. (2/5): Was hätte Marlene dazu gesagt?

Radio

 

mit Uisenma Borchu & Étienne Roeder

von Étienne Roeder
Sendedatum: 10. Juni 2022
Sendezeit: 19:15 Uhr
Regie: Philippe Brühl
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Weitere Informationen: www.hoerspielundfeature.de

Marlene Dietrich kam der Karriere wegen nach Los Angeles. Doch nach der Machtergreifung der Nazis war klar, dass sie nicht mehr zurück nach Deutschland wollte. Filmemacherin Uisenma Borchu erzählt, wie sehr der Filmstar ihr Leben und Schaffen geprägt hat.

Uisenma Borchu kam Ende der 1980er-Jahre mit ihrer Familie aus der Mongolei in die DDR. Ihre Erinnerungen sind geprägt von Rassismus und dem Gefühl, nicht dazu zu gehören. Mit 12 Jahren lernte sie Marlene Dietrich kennen und war fasziniert von deren Unangepasstheit.
Bis heute hat sie ein Faible für die Filmdiva, die Männer und Frauen um den Finger wickelte, stets ihren eigenen Prinzipien treu blieb und nie dem Locken der Nationalsozialisten nachgegeben hat.
 
Zusammen mit Étienne Roeder erkundet Uisenma Borchu, Stipendiatin der Villa Aurora in L.A, die eher unbekannten Seiten von Marlene Dietrichs Leben und erzählt bei einer privaten Filmvorführung in München, wie „die Dietrich“ auch in Borchus erstem Spielfilm „Schau mich nicht so an“ ihre Spuren hinterlassen hat.

Eine Kooperation von Villa Aurora & Thomas Mann House und Deutschlandfunk.

Die Radiofeatures "EXIT EXIL. 5 Frauenleben in LA" werden nach der Ausstrahlung im Radio in unserer App "Exit Exil" präsentiert, die ab Sommer 2022 in den Appshops kostenlos verfügbar sein wird. Sie wird sich in den kommenden Jahren zu einer zentralen Plattform für künstlerische, journalistische und wissenschaftliche Beiträge mit dem Schwerpunkt des deutschsprachigen Exils in den USA entwickeln. Aktuell geführte Debatten um Migration, Identität usw. nehmen dabei einen prominenten Platz ein. EXIT EXIL ist als Netzwerkprojekt angelegt und wird sukzessive um weitere Inhalte von Alumni der VATMH-Residenzprogramme und Kooperationspartner:innen aus Kultur und Wissenschaft erweitert. Die Infrastruktur der App ist auf zehn Jahre gesichert.

EXIT EXIL wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Freitag, 17.06.2022

Exit Exil. Fünf Frauenleben in L.A. (3/5): Evas Geister

Radio

 

mit Anna Haifisch & Étienne Roeder

von Étienne Roeder
Sendedatum: 17. Juni 2022
Sendezeit: 19:15 Uhr
Regie: Philippe Brühl
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Weitere Informationen: www.hoerspielundfeature.de

Steinreiche Erbin, Geliebte zahlreicher Exil-Künstler und Geisterseherin: Eva Herrmann war die erste bekannte Karikaturistin der westlichen Welt und eine ungewöhnliche Frau für ihre Zeit. Comic-Zeichnerin Anna Haifisch will herausfinden, warum sie in Vergessenheit geraten ist.

Genau wie Marta Feuchtwanger bildete auch Eva Herrmann ein Zentrum des gesellschaftlichen Exil-Lebens während des Nationalsozialismus. Erst in Sanary-sur-Mer, später in Los Angeles veranstaltete sie Soiréen und Partys, pflegte Freundschaften und

Liebschaften zu Schriftstellern wie Thomas Mann und Aldous Huxley und unterstützte ihre Freunde großzügig mit Geld. Gleichzeitig zeichnete sie bissige Karikaturen von Bertolt Brecht, Arnold Zweig und ihrem Geliebten Lion Feuchtwanger. Warum ist diese schillernde Frau heute nahezu vergessen?

Die Leipziger Comicautorin und Villa Aurora-Stipendiatin Anna Haifisch erkundet zusammen mit Étienne Roeder das Leben der frühen Jetsetterin und entdeckt dabei überraschende Parallelen.

Eine Kooperation von Villa Aurora & Thomas Mann House und Deutschlandfunk.

Die Radiofeatures "EXIT EXIL. 5 Frauenleben in LA" werden nach der Ausstrahlung im Radio in unserer App "Exit Exil" präsentiert, die ab Sommer 2022 in den Appshops kostenlos verfügbar sein wird. Sie wird sich in den kommenden Jahren zu einer zentralen Plattform für künstlerische, journalistische und wissenschaftliche Beiträge mit dem Schwerpunkt des deutschsprachigen Exils in den USA entwickeln. Aktuell geführte Debatten um Migration, Identität usw. nehmen dabei einen prominenten Platz ein. EXIT EXIL ist als Netzwerkprojekt angelegt und wird sukzessive um weitere Inhalte von Alumni der VATMH-Residenzprogramme und Kooperationspartner:innen aus Kultur und Wissenschaft erweitert. Die Infrastruktur der App ist auf zehn Jahre gesichert.

EXIT EXIL wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Mittwoch, 29.06.2022

The Democratic Potential of Citizens’ Assemblies: Diskussion mit Christine Landfried, James Fishkin & Joe Mathews

Los Angeles | Taper Auditorium L.A. Public Library

Die Politikwissenschaftlerin und 2022 Thomas Mann House Fellow Christine Landfried, Politikwissenschaftler James S. Fishkin und der Journalist Joe Mathews diskutieren über das demokratische Potenzial von Bürgerversammlungen. Moderiert von Dawn Nakagawa (Berggruen Institute).

Seit über einem Jahrzehnt lässt sich beobachten, wie die repräsentative Demokratie sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten zunehmend gefährdet ist. Ein wachsender Teil der Bevölkerung verliert nicht nur das Vertrauen in die politischen Eliten, sondern auch in demokratische Institutionen. Der Vertrauensverlust in die demokratische Staatsführung bedeutet auch, dass bei Vielen die Zukunftangst wächst. Kann eine aktivere politische Beteiligung Lösungen bieten, um Vertrauen in politische Institutionen zurückzugewinnen? Die Politikwissenschaftlerin und 2022 Thomas Mann Fellow Christine Landfried, Politikwissenschaftler James S. Fishkin (Stanford University) und der Journalist Joe Mathews diskutieren über das demokratische Potenzial von Bürgerversammlungen und wie diese zur Erneuerung der Demokratie auf beiden Seiten des Atlantiks beitragen können. Moderiert wird das Gespräch von der geschäftsführenden Vizepräsidentin des Berggruen-Instituts, Dawn Nakagawa. 

Neue Formen der Bürgerbeteiligung, wie etwa Bürgerversammlungen, sind ein Weg zur Stärkung der Demokratie: per Los ausgewählte Bürger:innen entwickeln auf der Grundlage umfassender Erörterung Vorschläge zur Lösung politischer Probleme und Streitfragen. So wurde etwa im kalifornischen Petaluma jüngst die erste kommunale Bürgerversammlung ins Leben gerufen. Bürger:innen geben dort Empfehlungen für die künftige Nutzung des städtischen Festplatzes ab - ein seit Jahren umstrittenes Thema. In der Europäischen Union machten sich kürzlich 800 Bürger:innen Gedanken über die Zukunft des Staatenverbundes und tauschten Ideen mit Politiker:innen aus. Diese "Konferenz zur Zukunft Europas" schlug dabei weitreichende Reformen vor, die zu notwendigen Vertragsänderungen führen soll, die von Politiker:innen lange Zeit vermieden wurden. Die Frage ist: Kann es solchen Versammlungen gelingen, der Erosion der repräsentativen Demokratie dauerhaft entgegenzuwirken?

Diese Veranstaltung findet am 28. Juni um 18 Uhr im Taper Auditorium der Los Angeles Central Library statt. Der Eintritt ist frei. Eine Aufzeichnung der Diskussion erscheint auf unserem YouTube-Kanal! Die Diskussion ist auf englischer Sprache.

Teilnehmer:innen

© Stanford

James S. Fishkin hält den Janet M. Peck-Lehrstuhl für internationale Kommunikation an der Stanford University, wo er Professor für Kommunikation, Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Center for Deliberative Democracy ist. Fishkin ist vor allem für die Entwicklung der Praxis des "Deliberative Polling" bekannt, einer Art öffentlicher Befragung, bei der anhand von Stichproben untersucht wird, wie sich Meinungen von Bürger:innen ändern würden, wenn sie besser informiert wären. Im Jahr 2019 initiierte James S. Fishkin "America in One Room", eine Versammlung von 500 amerikanischen Wahlberechtigten, die so ausgewählt wurden, dass sie eine genaue, repräsentative Stichprobe der gesamten amerikanischen Wähler:innenschaft in all ihrer politischen, kulturellen und demografischen Vielfalt bilden.

 

Bert Brüggemann

Christine Landfried ist emeritierte Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Gastprofessuren führten sie an die Sciences Po in Paris, an die University of California in Berkeley und an die Yale Law School. Von 2014 bis 2016 hatte sie den Max-Weber-Lehrstuhl an der New York University inne. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die politische Rolle von Verfassungsgerichten, die europäische Integration und die Rolle der Kunst in demokratischen Gesellschaften. In ihren Studien über die EU analysiert sie die Bedingungen, unter denen kulturelle, wirtschaftliche und politische Unterschiede ein Potenzial für demokratisches Regieren darstellen können. Die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlicht sie in Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Neuen Zürcher Zeitung sowie im Verfassungsblog. Christine Landfried ist 2022 Thomas Mann Fellow. 

kvpr

Joe Mathews ist Redakteur für Kalifornien und Innovation bei Zocalo Public Square. Er war als Reporter für die Los Angeles Times, das Wall Street Journal und die Baltimore Sun tätig. Er ist Mitautor von California Crackup: How Reform Broke the Golden State and How We Can Fix It und Autor von The People's Machine: Arnold Schwarzenegger and the Rise of Blockbuster Democracy. Er ist Ko-Vorsitzender des Global Forum on Modern Direct Democracy. Desweiteren ist er Professor für Praxis an der School of Public Affairs der Arizona State University, Fellow am Center for Social Cohesion der ASU und gemeinsam mit Bruno Kaufmann Präsident des Global Forum on Modern Direct Democracy, das Wissenschaftler:innen, Journalist:innen, Aktivist:innen und andere Expert:innen für Initiativen, Referenden und neue Formen der deliberativen und partizipativen Demokratie zusammenbringt. 

Dawn Nakagawa ist geschäftsführende Vizepräsidentin des Berggruen-Instituts, dessen Ziel es ist, das Verständnis für die großen Veränderungen unserer Zeit zu vertiefen und soziale und politische Institutionen zu entwickeln, die an diese Veränderungen angepasst sind. Sie ist Co-Direktorin des Programmbereichs Future of Democracy und leitet spezielle Projekte wie Renovating Democracy for the Digital Society. Sie hat einen MBA-Abschluss von der University of Chicago Booth School of Business und einen Bachelor-Abschluss in Politikwissenschaften von der McGill University in Kanada und sitzt im Beirat von Blueprints und der Blueprints and der Values Schools-Charterorganisation Think Long Committee, Inc.

 

Watch here

 


Eine Veranstaltung des Thomas Mann House in Kollaboration mit der Los Angeles Public Library und Zocalo Public Square.

   

Freitag, 01.07.2022

Exit Exil. Fünf Frauenleben in L.A. (4/5): Das geteilte Leben

Radio

 

mit Farahnaz Hatam & Étienne Roeder

von Étienne Roeder
Sendedatum: 1. Juli 2022
Sendezeit: 19:15 Uhr
Regie: Philippe Brühl
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Weitere Informationen: www.hoerspielundfeature.de

Fritzi Massary war die berühmteste Operettensängerin ihrer Zeit. Doch dann kamen die Nazis, ihre Flucht nach Los Angeles und das Vergessen. Zeit, ihre Geschichte zusammen mit der Komponistin Farahnaz Hatam wiederzuentdecken.

Vor gut 100 Jahren war die junge Österreicherin Fritzi Massary ein Star auf den Bühnen Berlins. Sie war das Gesicht des Berliner Metropol-Theaters, mit dem frivolen Lied „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“ landete sie einen Hit. Doch schon bevor Hitler an die Macht kam, störten SA-Leute mit Sprechchören ihre Aufführungen.

Nach ihrer Flucht 1932 lebte sie in Los Angeles in Nachbarschaft zur deutschen Exilanten-Bohème um Thomas Mann und Marta und Lion Feuchtwanger. Aber auch wenn ihr 1957 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, war es mit ihrer Karriere vorbei.

Gemeinsam mit der Komponistin und Villa Aurora-Stipendiatin Farahnaz Hatam besucht Étienne Roeder in Berlin den Ort ihrer großen Erfolge – um zu entdecken, dass der Geist „der Massary“ dort noch immer in der Luft liegt.

Eine Kooperation von Villa Aurora & Thomas Mann House und Deutschlandfunk.

Die Radiofeatures "EXIT EXIL. 5 Frauenleben in LA" werden nach der Ausstrahlung im Radio in unserer App "Exit Exil" präsentiert, die ab Sommer 2022 in den Appshops kostenlos verfügbar sein wird. Sie wird sich in den kommenden Jahren zu einer zentralen Plattform für künstlerische, journalistische und wissenschaftliche Beiträge mit dem Schwerpunkt des deutschsprachigen Exils in den USA entwickeln. Aktuell geführte Debatten um Migration, Identität usw. nehmen dabei einen prominenten Platz ein. EXIT EXIL ist als Netzwerkprojekt angelegt und wird sukzessive um weitere Inhalte von Alumni der VATMH-Residenzprogramme und Kooperationspartner:innen aus Kultur und Wissenschaft erweitert. Die Infrastruktur der App ist auf zehn Jahre gesichert.

EXIT EXIL wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Freitag, 08.07.2022

Exit Exil. Fünf Frauenleben in L.A. (5/5): Die verkannte Frau

Radio

 

mit Benno Herz, Michaela Ullmann & Étienne Roeder

von Étienne Roeder
Sendedatum: 8. Juli 2022
Sendezeit: 19:15 Uhr
Regie: Philippe Brühl
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Weitere Informationen: www.hoerspielundfeature.de

Heinrich Manns Ehefrau Nelly Kröger kam aus einfachen Verhältnissen. Im Exil in L.A. bekam sie die ganze Verachtung der großbürgerlichen Intellektuellen-Familie zu spüren. Etienne Roeder begibt sich in Los Angeles auf ihre Spuren.

Eine Geschichte wie im Märchen: Ein Barmädchen verliebt sich in einen reichen, angesehen Mann. Sie heiraten und könnten gemeinsam glücklich werden. Doch die ungebildete und mittellose Nelly Kröger wird von der Familie ihres berühmten Ehemannes nie akzeptiert.

Dabei hätte Heinrich Mann ohne seine Frau die strapaziöse Flucht nach Frankreich und später Amerika wohl nie überlebt. Einsam und verzweifelt nahm sie sich 1944 das Leben.

In der letzten Folge der Reihe „Exit Exil“ reist Étienne Roeder nach L.A., um mehr über dieses tragische Leben zu erfahren und die Orte der vergangenen Folgen persönlich zu besuchen.

Eine Kooperation von Villa Aurora & Thomas Mann House und Deutschlandfunk.

Die Radiofeatures "EXIT EXIL. 5 Frauenleben in LA" werden nach der Ausstrahlung im Radio in unserer App "Exit Exil" präsentiert, die ab Sommer 2022 in den Appshops kostenlos verfügbar sein wird. Sie wird sich in den kommenden Jahren zu einer zentralen Plattform für künstlerische, journalistische und wissenschaftliche Beiträge mit dem Schwerpunkt des deutschsprachigen Exils in den USA entwickeln. Aktuell geführte Debatten um Migration, Identität usw. nehmen dabei einen prominenten Platz ein. EXIT EXIL ist als Netzwerkprojekt angelegt und wird sukzessive um weitere Inhalte von Alumni der VATMH-Residenzprogramme und Kooperationspartner:innen aus Kultur und Wissenschaft erweitert. Die Infrastruktur der App ist auf zehn Jahre gesichert.

EXIT EXIL wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Sonntag, 10.07.2022

Machines of Mistrust – The Fabric of Digital Cultures: Ein Gespräch mit Soraya de Chadarevian, Claus Pias und Fred Turner

Los Angeles

2022 Thomas Mann Fellow Claus Pias, die Wissenschafts-, Technologie- und Medizinhistorikerin Soraya de Chadarevian (University of California, Los Angeles) und der Medienwissenschaftler Fred Turner (Stanford University) diskutieren über die aktuellen Zusammenhänge zwischen Technologien, Politik und Vertrauen in einer digitalen Welt. Das Gespräch im Garten des Thomas Mann House wird moderiert von Thomas Mann Fellow Ulrich Johannes Schneider.

Der digitalen Revolution liegt ein Paradox zugrunde: Einerseits stehen uns mehr Informationen denn je zur Verfügung, andererseits scheint es immer unmöglicher zu werden, sich in parteipolitischen Konflikten auf grundlegende Fakten zu einigen. In der heutigen digitalen Medienökosphäre haben Probleme wie so genannte „Echokammern“, mangelnde Transparenz bei der Überprüfung von Fakten aus seriösen Quellen und die Verstärkung radikaler Minderheitenmeinungen durch intransparente Algorithmen zu einem schwindenden Vertrauen sowohl in „traditionelle“ Mediensysteme als auch in Social-Media-Plattformen geführt. Wie kommt es, dass gerade die Technologien, von denen viele dachten, sie würden unser Vertrauen ineinander stärken, dieses in Wirklichkeit untergraben haben? Gemeinsame Vorstellungen von Vertrauen in Wissenschaft und Technologie wurden im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich konstruiert und durch sich ständig verändernde Medienkonstellationen vermittelt - von persönlichen Zeugenaussagen über von Fachleuten geprüfte Zeitschriftenartikel bis hin zum Nachrichten-Feed von Twitter. Lassen sich möglicherweise Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen, wenn wir unsere historische Beziehung zu Technologien und digitalen Medien betrachten?

Während seiner Zeit im Thomas Mann House untersucht Claus Pias, Professor für Geschichte und Epistemologie der Medien, die Anfänge der Narrative rund um das „digitale Zeitalter“ und seine historiographischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und ideologischen Zwecke. Gemeinsam mit Soraya de Chadarevian, Professorin am Fachbereich Geschichte und am Institut für Gesellschaft und Genetik an der UCLA, sowie Fred Turner, Professor für Kommunikation an der Stanford University, werden sie Fragen zu unseren Vorstellungen von den heutigen Medienumgebungen diskutieren.

Das Gespräch wird von 2022 Thomas Mann Fellow und Wissenshistoriker Ulrich Johannes Schneider moderiert.

Diese Veranstaltung findet im Thomas Mann House Los Angeles statt und ist nur auf Einladung zugänglich.

Teilnehmer:innen

© USC Press Room

Soraya de Chadarevian Soraya de Chadarevian ist Professorin an der Fakultät für Geschichte und am Institut für Gesellschaft und Genetik der UCLA. Sie ist Historikerin für Wissenschaft, Technologie und Medizin mit einem Hintergrund in Biologie und Philosophie. Ihr Hauptinteresse gilt den technischen und visuellen Praktiken der Biowissenschaften und der Biomedizin im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert. Sie kam von der Universität Cambridge an die UCLA. Ihre Forschung wurde durch zahlreiche Stipendien unterstützt, darunter zuletzt durch einen Stipendienpreis der National Science Foundation. Ihre jüngste Monographie Heredity under the Microscope: Chromosomes and the Study of the Human Genome (2020) ist eine Studie über die Nachkriegsgeschichte der menschlichen Vererbung, erzählt aus der Sicht der Chromosomen und der visuellen Beweise, die sie liefern.

 

© Stanford University

Fred Turner ist Harry und Norman Chandler Professor für Kommunikation an der Stanford University. Er ist der Autor von Büchern wie Seeing Silicon Valley: Life inside a Fraying America (mit Mary Beth Meehan); L'Usage de L'Art dans la Silicon Valley; The Democratic Surround: Multimedia and American Liberalism from World War II to the Psychedelic Sixties, und From Counterculture to Cyberculture: Stewart Brand, the Whole Earth Network, and the Rise of Digital Utopianism. Bevor er nach Stanford kam, lehrte er Kommunikation an der John F. Kennedy School of Government in Harvard und an der Sloan School of Management des MIT. Außerdem arbeitete er zehn Jahre lang als Journalist. Turner hat zudem für Zeitungen und Zeitschriften, wie  Boston Globe Sunday Magazine und Harper's.

 

Claus Pias studierte Elektrotechnik, Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Bonn und lehrte an den Universitäten Bochum, Essen, Wien und Princeton. Er ist Professor für Geschichte und Epistemologie der Medien an der Leuphana Universität Lüneburg und Direktor des Centre for Digital Cultures und des Institute for Advanced Studies in Media Cultures of Computer Simulation. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Medien in Wissenschaft, Technik und Kunst. Derzeit arbeitet er an der zeitlichen und epochalen Semantik digitaler Kulturen und ihren Anfängen im Kalten Krieg. Neben anderen Veröffentlichungen ist Pias Autor von Büchern wie Computer Game Worlds und The Oxford Handbook of Media, Technology, and Organization, mit Robin Holt und Timon Beyes. Claus Pias ist 2022 Thomas Mann Fellow.

 

Ulrich Johannes Schneider ist Bibliothekar und Wissenshistoriker. Seit 2005 ist er Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig. Von 1999 bis 2005 war Ulrich Johannes Schneider Leiter der Abteilung Forschungsprojekte und Forschungsplanung an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Seit 2004 ist er Professor für Philosophie am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Schneiders mehrjähriges Projekt einer globalen Bibliotheksgeschichte der Moderne untersucht den sozialen Status von Bibliotheken in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten anhand der Bibliotheksnutzung. Ulrich Johannes Schneider ist 2022 Thomas Mann Fellow.

 

Sonntag, 24.07.2022

Buchvorstellung: Thomas Mann's Los Angeles - Stories from Exile 1940—1952

Los Angeles

Anlässlich des Erscheinens des Buches Thomas Mann's Los Angeles: Stories from Exile 1940-1952 (Angel City Press, 2022) führen die Herausgeber Nikolai Blaumer & Benno Herz ein Gespräch mit den Autor:innen Tobias Boes, Donna Rifkind und Alex Ross im Garten des Thomas Mann House Los Angeles.

Thomas Mann’s Los Angeles: Stories from Exile 1940–1952 zeichnet anhand wunderschöner Illustrationen und rund siebzig unterhaltsamer Kurz-Essays über Literatur, Film, Musik, Freizeit, politisches Denken und mehr ein lebendiges Porträt vom Leben und den Erfahrungen Thomas Manns während seiner Zeit im Exil in L.A.. Wenngleich Mann und andere Emigrant:innen sich im Kampf gegen den Faschismus in Deutschland einsetzten, verinnerlichten sie zugleich auch die Kultur ihrer Wahlheimat und bereicherten diese maßgeblich.

Die Manns beherbergten in ihrem modernistischen Haus, das von dem Architekten J.R. Davidson entworfen wurde, das Who's Who der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Prominenz. Zu ihrem Kreis gehörten unter anderem die Schriftsteller:innen Bertolt Brecht, Vicki Baum, Christopher Isherwood und Aldous Huxley, die Schauspielerin, Drehbuchautorin und Aktivistin Salka Viertel, die Hollywood-Größen Max Reinhardt und Ernst Lubitsch sowie Komponisten wie Igor Strawinsky und Arnold Schoenberg.

Thomas Mann's Los Angeles vermittelt die Vielfältigkeit von Manns Zeit in L.A. anschaulich anhand der Menschen und Orte, die sie geprägt haben und stellt deren Bezüge mit Mann, untereinander und zur Gegenwart dar.

Das Buch, das seit 12. Juli im Buchhandel erhältlich ist, wurde von Angel City Press in Zusammenarbeit mit dem Thomas Mann House herausgegeben. Anlässlich der Veröffentlichung moderieren die Herausgeber Nikolai Blaumer und Benno Herz ein Gespräch mit drei der im Buch vertretenen Autor:innen: dem Germanistikprofessor Tobias Boes (University of Notre Dame), der Buchkritikerin und Autorin Donna Rifkind und dem Musikkritiker Alex Ross.

Diese Veranstaltung findet im Thomas Mann House statt und ist nur auf Einladung zugänglich.

 

Teilnehmer:innen

Tobias Boes ist Inhaber des Lehrstuhls für deutsche und russische Sprachen und Literaturen an der University of Notre Dame. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Verbreitung der deutschen Kultur in der Welt und auf die Frage, wie die deutsche nationale Identität durch globale Kräfte geformt wird. In seinem jüngsten und von der Kritik hochgelobten Buch Thomas Mann's War: Literature, Politics, and the World Republic of Letters zeichnet er nach, wie Thomas Mann zu einem der prominentesten Antifaschisten Amerikas wurde.

 

 

Donna Rifkind ist Buchkritikerin und Autorin. Ihre Rezensionen wurden unter anderem im Wall Street Journal, der New York Times, der (London) Times und in der Washington Post veröffentlicht. Ihr 2020 erschienenes und von der Kritik hochgelobtes Buch The Sun and Her Stars: Salka Viertel and Hitler's Exiles in the Golden Age of Hollywood erzählt die wenig bekannte Geschichte der Drehbuchautorin Salka Viertel und war in der Endauswahl des National Jewish Book Award. 2006 war sie für die renommierte "Nona Balakian Citation for Excellence in Reviewing" des National Book Critics Circle nominiert.

 

Alex Ross ist seit 1996 Musikkritiker bei The New Yorker. Sein erstes Buch, The Rest Is Noise: Listening to the Twentieth Century, wurde mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet und war in der Endauswahl für den Pulitzer-Preis. Sein zweites Buch, Listen to This, ist eine Sammlung von Essays. Sein neuestes Buch, Wagnerism: Art and Politics in the Shadow of Music, ist eine Abhandlung über Wagners enormen kulturellen Einfluss. Für The New Yorker hat er bereits häufig über Thomas Mann und die Emigrantengemeinde in L.A. geschrieben.

 

Nikolai Blaumer war von der Eröffnung des Thomas-Mann-Hauses in Los Angeles im Jahr 2018 bis Mai 2022 Programmdirektor. Er promovierte in Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und lehrte an der LMU, der Bauhaus-Universität Weimar und an der University of California in Los Angeles. Seit 2014 ist er für die Abteilung Kultur des Goethe-Instituts tätig. Blaumer ist Mitherausgeber des Buches Teilen und Tauschen (S. Fischer Verlag, 2017).

 

 

Benno Herz ist Programmdirektor des Thomas Mann House in Los Angeles und war dort zuvor Projektleiter. Bevor er zum Thomas Mann House kam, arbeitete er im Bereich Online-Kommunikation für das Städel Museum in Frankfurt, Deutschland. Herz hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt mit den Schwerpunkten digitale Ästhetik und Schnittstellentheorie studiert. In den Jahren 2021 und 2022 unterrichtete er an der University of California Los Angeles am Fachbereich Digital Humanities über europäisches Exil.

 

 


Eine Veranstaltung des Thomas Mann House in Zusammenarbeit mit Angel City Press.

Logo and link Angel City Press

Sonntag, 31.07.2022

Communicating Across Political Fault Lines – Reaching the 'Unreachable:' Andreas Nitsche & Martin Kaplan im Gespräch

Los Angeles

2022 Thomas Mann Fellow Andreas Nitsche und Martin Kaplan, USC Annenberg Professor für Unterhaltung, Medien und Gesellschaft, treffen sich im Thomas Mann House, um über die Frage zu diskutieren, wie ein Dialog zwischen polarisierten Teilen der Gesellschaft wieder ermöglicht werden kann.

In den letzten Jahren ließ sich auf beiden Seiten des Atlantiks der Aufstieg des Populismus und damit verbunden eine zunehmende Polarisierung und Radikalisierung beobachten. Sich vermehrt verbreitende Desinformation stellt eine Herausforderung für Demokratien dar, und soziale Online-Netzwerke haben den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung verändert. Demokratische Gesellschaften leiden unter dem Mangel an Dialogbereitschaft, der zwischen unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft herrscht. Im Thomas Mann House diskutieren Martin Kaplan, Professor für Unterhaltung, Medien und Gesellschaft an der University of Southern California's Annenberg School for Communication and Journalism, und 2022 Thomas Mann Fellow Andreas Nitsche - auch im Hinblick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Deutschland - darüber, was es bedarf, um diese Dialogbereitschaft wieder zu ermöglichen. Sie betrachten dabei den Zusammenhang zwischen Qualitätsjournalismus und der Aussicht auf eine groß angelegte Diskussion, und schauen auf (neue) Kommunikationsstrategien und deren ethische Implikationen.

In den USA sehen sich die gegnerischen Parteien oft als fremd, nicht vertrauenswürdig und von bösen Absichten geleitet an. Oftmals gibt es keine Einigkeit über Fakten, und das Vertrauen in die Wissenschaft schwindet zunehmend. Andererseits ist der unabhängige Journalismus nach wie vor ein Bollwerk der Demokratie, und Debatten können dazu beitragen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen. Während Deliberation im Wesentlichen ein Vorrecht kleiner Gruppen geblieben ist, müssen die Herausforderungen des digitalen Zeitalters in großem Umfang durch eine starke digitale Demokratie angegangen werden. Im Thomas Mann House diskutieren Martin Kaplan und Andreas Nitsche darüber, wie neue Formen der Massenkommunikation und die Ausweitung von Online-Diskussionen demokratische Prozesse verbessern und die Gesellschaft als Ganzes beeinflussen können. Welche effektiven Möglichkeiten gibt es für größere Gruppen von Menschen (oder die Gesellschaft als Ganzes), sich produktiv auszutauschen? Wie können Nachrichtenmedien und die Unterhaltungsindustrie zu einer informierten Gesellschaft beitragen, die zu zielführenden Diskussionen fähig ist?

Teilnehmer

© USC Press Room

Martin Kaplan hält den Norman Lear-Lehrstuhl für Unterhaltung, Medien und Gesellschaft an der USC Annenberg School for Communication and Journalism und ist Gründungsdirektor des Norman Lear Center der School, wo Wirkungen von (Unterhaltung-)Medien auf die Gesellschaft untersucht werden. Zu seinen Forschungsinteressen gehören die Wahlkampfberichterstattung in lokalen TV-Nachrichten, die Wirkung von Gesundheitsratgebern in Unterhaltungsmedien, die Verwendung von Narrativen zur Vermittlung von Wissenschaft und Wirkungen der Aufmerksamkeitsökonomie auf die Demokratie. Kaplan kommt aus Washington und Hollywood an die USC: Er war leitender Redenschreiber von Vizepräsident Walter Mondale und stellvertretender Leiter dessen Präsidentschaftskampagne. Bei Disney war er Studioleiter sowie Autor und Produzent von Spielfilmen, darunter Ein ehrenwerter Gentleman mit Eddie Murphy in der Hauptrolle. 

© Andreas Nitsche

Andreas Nitsche ist Informatiker mit dem Forschungsschwerpunkt demokratische Selbstorganisation und Algorithmen für Gruppenentscheidungen. Gegenstand seiner interdisziplinären Arbeit sind die Chancen und Risiken von Technologien für die Demokratie, für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Inklusion und Konfliktmanagement. Im Rahmen von internationalen Veranstaltungen hat er Vorträge zu den philosophischen, politischen und technologischen Aspekten von Deliberation und glaubwürdiger Entscheidungsfindung gehalten und Workshops durchgeführt. Er ist Vorstand des Interaktive Demokratie e. V. und Mitgründer des LiquidFeedback Projekts. Andreas Nitsche ist 2022 Thomas Mann Fellow.

 

 


Eine Veranstaltung des Thomas-Mann-Hauses in Zusammenarbeit mit dem Norman Lear Center an der Annenberg School for Communication und dem Interaktive Demokratie e.V.

Logo and link to USC Annenberg https://www.lapl.org

Donnerstag, 25.08.2022

Thomas Mann's Los Angeles: Gespräch mit Michaela Ullmann und Benno Herz

Los Angeles

Die Bibliothekarin für Exilstudien und Instruction Coordinator an den Sondersammlungen der USC-Bibliotheken Michaela Ullmann und der Programmdirektor des Thomas Mann House, Benno Herz, sprechen über die Veröffentlichung des Buches Thomas Mann's Los Angeles: Stories from Exile 1940-1952.

Das Buch Thomas Mann's Los Angeles: Stories from Exile 1940-1952 (Angel City Press) geht den Verbindungen der Familie Mann zur kalifornischen Metropole, sowie dem sie dort umgebenen Netzwerk von Intellektuellen - darunter Schriftsteller:innen wie Vicki Baum und Aldous Huxley und Musiker:innen wie Alma Mahler und Arnold Schoenberg - nach. Kurzweilige Aufsätze, die durch speziell für diese Publikation entstandene künstlerische Zeichnungen und zahlreiche historische Fotografien ergänzt werden, geben unterhaltsamen Einblick in eine faszinierende Gemeinschaft von Exilant:innen.

Nach seiner Flucht aus Nazi-Deutschland fand der Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann für sich und seine Familie Zuflucht in den Pacific Palisades, einer ruhigen Wohngegend in Los Angeles zwischen Santa Monica und dem Pazifischen Ozean. Mann war einer von vielen europäischen Intellektuellen, die nach Los Angeles flohen und dort Teil einer Gemeinschaft wurden, die als "Weimar am Pazifik" bekannt werden sollte.

Das Gespräch wird Michaela Ullmanns Kapitel über Heinrich und Nelly Mann und deren Schwierigkeiten in Los Angeles beleuchten. Ullmann und Herz, der Mitherausgeber des Buches ist, werden erläutern, wie die Idee zu diesem Buch entstand und unter anderem der Frage nachgehen, was die Geschichten dieser Exilgemeinde aus den 1940er Jahren für uns heute bedeuten könnten.

Die Veranstaltung findet am 24. August um 19 Uhr in Vroman's Bookstore statt, der ältesten und größten unabhängigen Buchhandlung in Südkalifornien.

Der Eintritt ist frei. Erfahren Sie hier mehr!

Teilnehmer:innen

Michaela Ullmann ist Bibliothekarin für Exilstudien und Instruction Coordinator an den Sondersammlungen der USC-Bibliotheken. Sie hat einen M.A. in Kulturanthropologie und Archäologie von der Universität Bonn (Deutschland) und einen M.A. in Bibliotheks- und Informationswissenschaften von der San José State University. Als Fakultätsmitglied der USC-Bibliotheken betreut Michaela die Feuchtwanger Memorial Library, die Lion Feuchtwangers unschätzbare 30.000 Bände umfassende Sammlung seltener Bücher und Nachlässe deutschsprachiger Intellektueller und Künstler:innen beherbergt, die aus Nazi-Deutschland flohen und in den 1930er und frühen 1940er Jahren nach Los Angeles kamen. Sie hat zahlreiche Publikationen zum Thema deutschsprachige Exilant:innen in Los Angeles veröffentlicht und ist Mitherausgeberin der Tagebücher von Lion Feuchtwanger ("Lion Feuchtwanger. Ein möglichst intensives Leben. Die Tagebücher". Aufbau Verlag Berlin. 2018)

 

Benno Herz ist der Programmdirektor des Thomas Mann House in Los Angeles und war dort zuvor Projektleiter. Bevor er zum Thomas Mann House kam, arbeitete er im Bereich Online-Kommunikation für das Städel Museum in Frankfurt, Deutschland. Herz hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt mit den Schwerpunkten digitale Ästhetik und Schnittstellentheorie studiert. In den Jahren 2021 und 2022 unterrichtete er an der University of California Los Angeles am Fachbereich Digital Humanities über europäisches Exil.

 


Veranstaltungsort:

Vroman's Bookstore

695 E. Colorado St.

Pasadena, CA 91101


Eine Veranstaltung von

Donnerstag, 08.09.2022

Transatlantic Media Forum - Democracy Disputed: Ever More Divided? Opening Remarks by Christoph Bieber

New York, NY

2022 Thomas Mann Fellow und Politikwissenschaftler Christoph Bieber wird am 8. September an der Konferenz Transatlantic Media Forum - Democracy Disputed: Ever More Divided? in New York teilnehmen, wo er um 11:10 Uhr Ortszeit die Eröffnungsrede unter dem Titel Division everywhere? hält.

Ob der Krieg in der Ukraine, Covid-19 oder der Klimawandel - Krisen scheinen in unserer globalisierten, digital vernetzten Welt zur Normalität geworden zu sein. Dieser Zustand globaler Unsicherheit wird von der weit verbreiteten Wahrnehmung einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft begleitet. Kritischen Beobachter:innen zufolge äußert sich diese Spaltung vor allem in einer zunehmenden Polarisierung des öffentlichen Diskurses.

Das Transatlantic Media Forum ist ein eintägiges deutsch-amerikanisches Treffen von fünfzehn renommierten Expert:innen und Journalist:innen in New York City, veranstaltet von 1014 und dem Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM), in Zusammenarbeit mit dem M100 Sanssouci Colloquium und mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Mercator. In drei "Strategischen Rundtischgesprächen" werden die medialen und techno-ökonomischen Mechanismen diskutiert, die diese Krisen verursachen und aufrechterhalten - unabhängig von ihrem jeweiligen Inhalt. Wie können wir unter diesen Bedingungen Resilienz erreichen?

Christoph Bieber, Forschungsprofessor am Center for Advanced Internet Studies, Bochum, wird seine Anmerkungen zum Thema Division everywhere? zum Auftakt der Konferenz um 11.10 Uhr (ET) halten.

Das vollständige Programm und weitere Informationen finden Sie auf der Website der Konferenz.

 


Die Veranstaltung wird organisiert von 1014 und dem Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM), in Zusammenarbeit mit dem M100 Sanssouci Colloquium und mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Mercator.

Samstag, 10.09.2022

On the Dimensions of Public Interest Design. Sergio Palleroni und Friederike Meyer im Gespräch

Online

Thomas Mann Fellow und Architekturjournalistin Friederike Meyer und Sergio Palleroni, Direktor des Centre for Public Interest Design an der School of Architecture der Portland State University, trafen sich im Thomas Mann House, um über das Potenzial von Public Interest Design zu diskutieren.

Die Arbeit von Stadtplaner:innen und Architekt:innen ist weltweit unter Druck geraten. Mangel an bezahlbarem Wohnraum, Klimawandel und Migrationsbewegungen stellen das traditionelle Bild des:r Architekt:in als Gestalter:in von Objekten in der gebauten Umwelt in Frage. Der Begriff Public Interest Design erweitert die Architektur- und Design-Praxis um einen mehrdimensionalen Prozess, der sich mit Themen wie Katastrophenvorsorge und -bewältigung, Lebensmittel- und Wasserknappheit sowie Unterkünften befasst.

Die Architekturjournalistin und Autorin Friederike Meyer untersucht während ihres Fellowships im Thomas Mann House, wie Planungsstrukturen und -strategien neue Formen des Zusammenlebens in sich verändernden heterogenen Gesellschaften unterstützen können. Gemeinsam mit Sergio Palleroni, Direktor des Center for Public Interest Design an der School of Architecture der Portland State University, diskutiert Friederike Meyer darüber, wie Architekt:innen und Planer:innen sich wieder in die Gesellschaft einbringen können, um den Bedürfnissen zunehmend vielfältiger Gemeinschaften gerecht zu werden, und wie Public Interest Design ein gesundes, widerstandsfähiges und nachhaltiges Lebensumfeld schaffen kann.

Die Aufzeichnung des Gesprächs premiert am 10. September um 19 Uhr deutscher Zeit auf unserem YouTube-Kanal.

Participants

Photo: Konstantin Boerner

Friederike Meyer studierte Architektur an der RWTH Aachen und an der University of Washington in Seattle und wurde an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin ausgebildet. Heute arbeitet sie als Architekturjournalistin in Berlin und erforscht die Schnittstellen von Architektur, Stadtplanung und Gesellschaft. Von 2000 bis 2017 war sie Redakteurin der Architekturzeitschrift Bauwelt, seit einigen Jahren ist sie als Autorin, Moderatorin und Dozentin für Architekturkommunikation tätig. Seit 2017 ist Friederike Meyer Chefredakteurin von BauNetz Meldungen. Zusammen mit Doris Kleilein ist sie Mitherausgeberin von Die Stadt nach Corona und Postpandemischer Urbanismus, erschienen bei Jovis, 2021.

 

Sergio Palleroni ist Professor und Direktor des Center for Public Interest Design an der School of Architecture der Portland State University und Mitbegründer des Homelessness Research & Action Collaborative der PSU. Außerdem ist er Senior Fellow des Institute for Sustainable Solutions und Gründungsmitglied und Dozent des staatlich finanzierten Green Building Research Lab an der Portland State University. Er erwarb seinen M.S. in Architekturstudien am Massachusetts Institute of Technology. In den letzten zwei Jahrzehnten beschäftigte er sich in seiner Forschung und Feldarbeit mit Methoden zur Integration nachhaltiger Praktiken, um die Lebensbedingungen unterversorgter Gemeinden weltweit zu verbessern.

Donnerstag, 22.09.2022

Televised Democracy: Media and Politics in an Attention Economy. Christoph Bieber & Stephen Engel im Gespräch. Moderiert von Lorraine Ali

Los Angeles, Thomas Mann House

Der Politikwissenschaftler und Thomas Mann Fellow Christoph Bieber und der US-Fernsehproduzent und -autor Stephen Engel (Big Bang Theory, Just Shoot Me) diskutieren über Potenzial und Gefahren der Verflechtung von narrativen Unterhaltungsformaten und öffentlichen politischen Diskursen. Das Gespräch wird moderiert von Lorraine Ali, Journalistin und Fernsehkritikerin der Los Angeles Times.

In seinem jüngsten Beitrag für die New York Times warnt der Journalist Ezra Klein vor einem Verschwimmen der Grenzen zwischen Unterhaltung und politischem Diskurs. Er fürchtet, dass in diesem Fall möglicherweise nur noch Entertainer:innen in der Lage sein könnten, unsere Erwartungen an Politiker:innen zu erfüllen, und die Berichterstattung über politische Ereignisse zu „Unterhaltungspaketen“ geschnürt wird.

Prominente Beispiele hierfür finden sich durch die Geschichte und in allen politischen Lagern, etwa die Präsentation und das Setting von Volodymir Zelenskys Videoansprachen, Donald Trumps Hintergrund im Reality-TV und der serielle Stil sowie das Format der jüngsten Berichterstattung über die Anhörungen zur Stürmung des Kapitols am 6. Januar. In einer Ökonomie der Aufmerksamkeit prägen Produktions- und Schreibmethoden der audiovisuellen Medien die Art und Weise, wie politische Debatten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Von den ersten im Fernsehen übertragenen Präsidentschaftsdebatten bis hin zu Ronald Reagan oder Arnold Schwarzenegger, deren politischen Ämtern eine erfolgreiche Schauspielkarriere vorausging, haben Medientechnologien und ihr Einsatz in der Unterhaltungsindustrie stets den öffentlichen Diskurs und die Art und Weise, wie Politiker:innen Medienumgebungen genutzt haben, geprägt und beeinflusst.

2022 Thomas Mann Fellow Christoph Bieber, Professor für Politikwissenschaft am Center for Advanced Internet Studies in Bochum, und der US-amerikanische Fernsehproduzent und Autor Stephen Engel diskutieren darüber, wie politische Debatten in einer sich rasant verändernden Öffentlichkeit erzählt und präsentiert werden. Politische Akteur:innen greifen auf Routinen, Formate und Narrative zurück, die ursprünglich in den Unterhaltungsmedien entwickelt wurden. Sie tun dies nicht nur in Wahlkampfzeiten, sondern auch in alltäglichen politischen Zusammenhängen wie Plenarsitzungen oder Ausschussanhörungen. Mit der Diskussion über verschiedene Medienformate und der Analyse historischer Beispiele sollen die Vorteile und Fallstricke der Verflechtung von Unterhaltungsindustrie und politischem Diskurs in den USA und Deutschland erörtert werden. Moderiert wird das Gespräch von Lorraine Ali, Fernsehkritikerin bei der Los Angeles Times und preisgekrönte Journalistin, die für Publikationen von der New York Times bis zum Rolling Stone geschrieben hat.

Die Veranstaltung findet im Thomas Mann House statt und ist nur auf Einladung zugänglich.

Teilnehmer:innen

Photo: Los Angeles Times

Lorraine Ali ist Fernsehkritikerin bei der Los Angeles Times. Zuvor war sie leitende Autorin für den Kalenderteil, wo sie über Kultur im Allgemeinen, Unterhaltung und amerikanisch-muslimische Themen berichtete. Ali ist eine preisgekrönte Journalistin und stammt aus Los Angeles. Sie hat bereits für Publikationen wie die New York Times, Rolling Stone und GQ geschrieben. Zuvor war sie Musikredakteurin bei der Times und davor leitende Autorin und Musikkritikerin beim Magazin Newsweek. Zu ihren Auszeichnungen gehören der Preis für das beste Online-Feature der New York Association of Black Journalists im Jahr 2007 und ein Excellence in Journalism Award der National Arab Journalists Association im Jahr 2002. Im Jahr 1996 wurde sie bei den Music Journalism Awards als beste nationale Feature-Story ausgezeichnet.

 

Christoph Bieber ist Professor für Politikwissenschaft an der NRW School of Governance, Universität Duisburg-Essen. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Ethik in Politikmanagement und Gesellschaft. Bieber hat zahlreiche Publikationen zu den Auswirkungen der Online-Kommunikation auf politische Akteur:innen veröffentlicht, ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen der Digitalisierung auf das politische System der USA. Seit 2018 ist er an das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum abgeordnet, wo er als Forschungsprofessor das Programm Digital Democratic Innovations leitet, das von 2021 bis 2026 läuft. Auf Twitter ist er als @drbieber bekannt.

Stephen Engel ist ein US-amerikanischer Fernsehproduzent und Autor. Als Absolvent der Tufts University setzte Engel seine Ausbildung an der NYU fort und erwarb einen Abschluss in Jura. Während er als Anwalt arbeitete, verbrachte er seine Nächte und Wochenenden mit dem Schreiben von Drehbüchern, was zu Aufträgen für Produzenten wie Steven Spielberg und Joel Silver führte. Engel schrieb danach für Fernsehserien, darunter The Big Bang Theory, Just Shoot Me, Mad About You und Dream On. Engel ist zudem Schöpfer und ausführender Produzent der CBS-Serie Work With Me, der NBC-Serie Inside Schwartz und der ABC-Serie The Big House. Darüber hinaus unterrichtet er TV-Drehbuch-Schreiben an der UCLA School of Theater, Film & Television.

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Samstag, 24.09.2022

The Politics of Memory: Contested Cultures of Remembrance. Max Czollek & Yasemin Yildiz im Gespräch

Los Angeles, Wende Museum

Der Dichter und Autor Max Czollek und Yasemin Yildiz, Professorin für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California, Los Angeles, führen ein Gespräch über Erinnerungskulturen. Moderiert von Joes Segal, Kunsthistoriker und Kurator am Wende Museum. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Holocaust Memorial in Berlin. Fotograf: Wolfgang Staudt via Wikimedia Commons

Erinnerungskultur ist ein zentraler Begriff in aktuellen Debatten über die Art und Weise, wie Deutschland an die Zeit des Nationalsozialismus und seine Folgen erinnert, gedenkt und historisiert. Der Begriff bezieht sich auf die Frage, ob Deutschland die Verantwortung für die Verbrechen der Vergangenheit weitgehend übernommen und daraus gelernt hat. Von Lehrplänen über Gedenkstätten bis hin zu Kunstdenkmälern, Filmen und öffentlichen Diskursen spielt die Idee einer aktiven und erfolgreichen Erinnerungskultur eine wichtige Rolle in zeitgenössischen deutschen Diskursen, zum Beispiel über eine vereinte Identität Deutschlands nach 1989 oder in der aktuellen Diskussion um die Documenta 15. Während viele internationale Stimmen Deutschlands scheinbar selbstreflexives Erinnern an sein nationales Trauma loben, bringt eine neue Generation deutsch-jüdischer Künstler:innen und Intellektueller einen Kritikpunkt vor: Was, wenn die deutsche Erinnerungskultur lediglich ein „Theater der Versöhnung“ ist? Wem, und welchem Zweck, dient diese Form des Erinnerns eigentlich?

Der Dichter Max Czollek, der über zeitgenössisches jüdisches Leben in Deutschland schreibt, argumentiert, dass die deutsche Erinnerungskultur einen „symbolischen Juden“ als Gegenfigur zu einem deutschen „Wir“ geschaffen habe. Seiner Meinung nach setzt deutsche Erinnerungskultur 'Erinnern' mit 'Versöhnung' gleich, was zu einem Anstieg rassistischer und antisemitischer Gewalt und Rechtspopulismus in Deutschland geführt hat. Für Czollek muss sich eine funktionierende und produktive Erinnerungskultur mit ihren „Homogenitätsphantasien“ auseinandersetzen, Konzepte nationaler Größe hinterfragen und vor allem zeitgenössische Minderheitenstimmen in ihren Diskurs einbeziehen.

Yasemin Yildiz, Professorin am Department of European Languages and Transcultural Studies an der University of California, Los Angeles, befasst sich mit Fragen der deutschen Erinnerungskultur aus einem anderen Blickwinkel. Derzeit arbeitet sie an dem Buchprojekt Memory Citizenship: Migrant Archives of Holocaust Remembrance, in dem sie mit Co-Autor Michael Rothberg die Auswirkungen transnationaler Migration auf das deutsche kulturelle Gedächtnis in Bezug auf den Nationalsozialismus, den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg erforscht und damit neue Perspektiven eröffnet, das Verhältnis von Erinnerung und Migration in der Gegenwart zu konzeptualisieren.

Max Czollek und Yasemin Yildiz werden ein Gespräch über Erinnerungskulturen führen: Welche neuen Perspektiven und Kritiken bieten Minderheitendiskurse zu den Fragen und Debatten rund um die zeitgenössische deutsche Erinnerungskultur? Und was bedeutet das für uns in den Vereinigten Staaten? Wie können diese Diskussionen lokale Debatten und Kontroversen über Gedenken und Erinnerungspraktiken beeinflussen? Das Gespräch wird moderiert von Joes Segal, Chefkurator und Programmdirektor des Wende Museums, Los Angeles.

Participants

Photo: Konstantin Boerner

Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Im Jahr 2012 schloss er sein Studium der Politikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin ab. Im Jahr 2016 schloss er sein Promotionsstudium am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) ab. Seit 2009 ist Czollek Mitglied des Lyrikkollektivs G13, das Bücher veröffentlicht und Vorträge organisiert. Von 2013 bis 2018 war er Kurator des internationalen Projekts Babelsprech International, dessen Ziel es war, die Vernetzung junger deutschsprachiger und europäischer Poesie- und Lyrikergemeinschaften zu fördern. Im Jahr 2018 erschien sein Aufsatz Desintegriert Euch! bei Carl Hanser.

 

Yasemin Yildiz ist Professorin für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California, Los Angeles. Zu ihren Forschungsgebieten gehören deutsche Literatur und Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts, Literatur der Migration, türkisch-deutsche Literatur, deutsch-jüdische Literatur, literarische Mehrsprachigkeit und Übersetzungswissenschaft, transnationale Studien, Gender Studies, Erinnerungsforschung und Holocaust Studies. Prof. Yildiz ist die Autorin von Beyond the Mother Tongue: The Postmonolingual Condition (2012). Ihr aktuelles Buchprojekt Memory Citizenship: Migrant Archives of Holocaust Remembrance, das sie gemeinsam mit Michael Rothberg verfasst hat, versammelt und analysiert ein breites Spektrum an Erinnerungsarbeiten von in Deutschland lebenden Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen, die sich mit dem Nationalsozialismus, dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg befassen.

ORT:

Wende Museum

10808 Culver Blvd.,

Culver City, CA 90230

Eintritt frei.

BITTE HIER REGISTRIEREN

 


Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Wende Museum & dem Thomas Mann House.

https://www.zocalopublicsquare.org

Montag, 17.10.2022

Thomas Mann's Los Angeles: Stories From Exile 1940-1952: Claudia Gordon und Benno Herz im Gespräch. Moderiert von Thomas Aujero Small.

Culver City, Village Well Books & Coffee

Die Autorin & Direktorin der Villa Aurora Claudia Gordon und der Herausgeber & Programmdirektor des Thomas Mann House Benno Herz sprechen über die Exilgemeinschaft um die Manns und Feuchtwangers in Los Angeles in den 1940er und 1950er Jahren und über die Bedeutung der ehemaligen Exilhäuser der beiden Familien heute. Moderiert von Thomas Aujero Small, Präsident von Culver City Forward und Mitglied des Thomas Mann House Advisory Boards.

Thomas Mann's Los Angeles: Stories from Exile 1940-1952 erforscht Manns Beziehungen zur kalifornischen Metropole und dem Netzwerk, das er dort vorfand: Schriftsteller:innen wie Bertolt Brecht, Christopher Isherwood, Aldous Huxley und die junge Susan Sontag; Hollywood-Größen wie Jack Warner, Carl Laemmle, Max Reinhardt und Ernst Lubitsch; und Musiker wie Igor Strawinsky und Arnold Schoenberg. Neben dem Einblick, den das Buch in das kulturelle und politische Leben der Stadt bietet, erzählt Thomas Mann's Los Angeles auch davon, wie sich der Schriftsteller und Literatur-Nobelpreis-Gewinner an das Leben als Angeleno anpasste, wie er die vielen Strände der Stadt genoss, im Brown Derby zu Mittag aß, die Hollywood Bowl besuchte und mit seinem Pudel Niko durch die Nachbarschaft spazierte. Kurze Essays zu den unterschiedlichsten Themen - verfasst von dreiundvierzig Expert:innen, sowie den Herausgebern Nikolai Blaumer und Benno Herz - geben faszinierende Einblicke in Manns Leben im Exil und stellen die Menschen und Orte vor, die seine Erfahrungen geprägt haben.

Im Mittelpunkt des Gesprächs steht Claudia Gordons Kapitel über Lion Feuchtwanger und dessen Beziehung zu Thomas Mann und anderen Exilant:innen. Gemeinsam mit Benno Herz und unter der Moderation von Thomas Aujero Small werden sie darüber diskutieren, welche Rolle das Thomas Mann House und die Villa Aurora als ehemalige Exil-Wohnhäuser der Familien Mann und Feuchtwanger bis heute spielen und was uns die Geschichten der Exilgemeinschaft der 1940er und 1950er Jahre heute lehren können.

Teilnehmer:innen

Claudia Suhr Gordon studierte Ägyptologie, Soziologie und Koptologie an der Universität Göttingen, wo sie mit einer Arbeit über ägyptische Erzählungen in der ersten Person promoviert wurde. Von 2002 bis 2007 war sie Leiterin der Villa Aurora und von 2010 bis 2020 für Finanzen und Administration für die Villa Aurora und das Thomas Mann House zuständig. Seit dem Frühjahr 2020 ist Claudia erneut Direktorin der Villa Aurora.

 

 

Benno Herz ist Programmdirektor des Thomas Mann House, Los Angeles. Er studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt und schloss seinen M.A. mit einem Schwerpunkt auf neuer Social-Media-Ästhetik und Interface-Theorie ab. Er ist Mitherausgeber und Mitautor der Publikation Thomas Mann's Los Angeles: Stories from Exile 1940-1952 (Angel City Press, 2022). Herz unterrichtete an der University of California, Los Angeles, ein Seminar im Bereich Digital Humanities über das europäische Exil.

 

 

Thomas Aujero Small ist CEO von Culver City Forward, einer gemeinnützigen öffentlich-privaten Partnerschaft, die Unternehmen, Behörden und die Gemeinschaft zusammenbringt, um innovative urbane Lösungen für die wichtigsten Probleme in der Region L.A. anzuregen und zu verfolgen. Er war 2018 Bürgermeister von Culver City und gehörte von 2016 bis 2020 dem Stadtrat an. Als langjähriger Autor und Berater in den Bereichen Architektur und Stadtplanung ist er Mitglied des Mobilitätsausschusses des Urban Land Institute Los Angeles und Vorsitzender des LA METRO Sustainability Council. Thomas Aujero Small ist zudem Mitglied des Beirats des Thomas Mann House.

ORT:

Village Well Books & Coffee

9900 Culver Blvd. #1B
Culver City CA
USA, 90232

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

 


Die Veranstaltung wird organisiert von Village Well Books & Coffee

Freitag, 21.10.2022

Interlacing Threads: Reading Anni Albers Together. Convened by Karis Medina & Rosario Talevi

Los Angeles (Thomas Mann House)

2022 Thomas Mann Fellow Rosario Talevi (Soft Agency) lädt gemeinsam mit der Kuratorin Karis Medina (Josef & Anni Albers Foundation), der Künstlerin Ahree Lee und Kurator und Historiker Gary Riichirō Fox zu einer Lesegruppe & Gespräch über Anni Albers Webetechniken im Wohnzimmer des Thomas Mann House ein.

Students at Black Mountain College weaving on backstrap looms, 1945. Photo by John Harvey Campbell. Courtesy of the Western Regional Archives.

*In English*

Anni Albers (1899–1994) was a textile designer, weaver, writer, and printmaker who pioneered new possibilities for textiles as art, both as purely pictorial constructions and as functional objects. In 1922, she enrolled in the Bauhaus in Weimar, Germany, a then-new school that transformed modern design and emphasized the connection between artists, architects, and craftspeople. There Anni met a young artist and teacher, Josef Albers (1888–1976) who in 1925 would become her husband. In 1933, after the closing of the Bauhaus, the Albereses were invited to the newly-established Black Mountain College in North Carolina to develop the art program, which would serve as an essential core to the curriculum for all students. During their time at Black Mountain College, Anni made extraordinary weavings, developed new textiles, and taught, while also writing essays on design and craft that reflected her independent and passionate vision.

In this collaborative event between the Josef & Anni Albers Foundation and the Thomas Mann House, 2022 Fellow Rosario Talevi (Soft Agency) and curator Karis Medina (Josef & Anni Albers Foundation), together with artist Ahree Le and curator & historian Gary Riichirō Fox, will convene a reading group in the living room of the Thomas Mann House. Although Anni Albers never claimed feminism and generally eschewed political labeling, this reading group will approach and negotiate Anni's legacy, her concepts, and ideas in dialogue while engaging with contemporary questions on gender specificity, invisible labor, and the construction/transmission of feminist genealogies. This event seeks to explore Anni Albers' transatlantic vision of weaving as a cultural practice.

In person event at the Thomas Mann House. By invitation only.

Teilnehmer:innen

Karis Medina is the Associate Curator at the Josef and Anni Albers Foundation where she aids and facilitates research on the Alberses. In her own research, her primary focus is studying and codifying the structure of Anni Albers’s textiles and pictorial weavings. She has lectured and led workshops at University College London, Yale University, Pratt Institute in New York, and New Britain Museum of American Art. She has an active art and weaving practice and has shown work in exhibitions in New York, Chicago, New Haven, and Croatia.

 

 

Rosario Talevi is a Berlin-based architect, curator, editor and educator interested in critical spatial practice, transformative pedagogies and feminist futures. Rosario is a graduate of the School of Architecture, Design & Urbanism at the University of Buenos Aires. She has held teaching and research positions at the University of the Arts (UdK) and the Technical University (TU) in Berlin and at the University of Buenos Aires (FADU/UBA). Talevi was Guest Professor of Social Design (2021-22) at the Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg. She is a founding member of Soft Agency, a diasporic group of female architects, artists, curators, scholars and writers working with spatial practices.

 

Ahree Lee is a multi-disciplinary artist working in video, new media, and textiles. Lee received her B.A. from Yale University in English literature and a M.F.A. in graphic design from Yale School of Art. Her commissions include the Asian Art Museum in San Francisco, the Irish Museum of Modern Art, the 01SJ Biennial, Los Angeles Municipal Art Gallery, and the Sundance Channel. Her honors include an artist residency at Santa Fe Art Institute and a Rema Hort Mann Emerging Artist Award nomination, and her work has been written about in Hyperallergic, Metropolis, and Fast Company.

 

 

Gary Riichirō Fox is an architectural historian and curator. He has curated exhibitions and research programs at Getty Research Institute and at the MAK Center for Art and Architecture, and he has led history/theory seminars at SCI-Arc and UCLA. His work has been supported by the American Alliance of Museums, the Canadian Centre for Architecture, the Graham Foundation, the UC Humanities Research Institute, and the W.M. Keck Foundation, among others. Gary studied at Yale University and the Architectural Association; at UCLA, he is currently completing a dissertation project where his research considers histories of aesthetic governance and environmental simulation.

 

 

A collaboration between the Josef & Anni Albers Foundation and the Thomas Mann House with friendly support from Christopher Farr Cloth & Thomas Lavin.

 

 

Mittwoch, 26.10.2022

Loss and Modernity: Lecture and Conversation with Andreas Reckwitz

Goethe-Institute New York

Während seiner Reise an die Ostküste wird der Soziologe und 2022 Thomas Mann Fellow Andreas Reckwitz einen Vortrag zum Thema Verlust und Modernität halten und im Anschluss an einem Gespräch teilnehmen. Mit einleitenden Worten von Paul Kottman, Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft und Lehrstuhl für Liberale Studien an der New School for Social Research.

Teilnehmer:innen

Andreas Reckwitz studied sociology, political science and philosophy at the universities of Bonn, Hamburg and Cambridge. After his professorships at the University of Konstanz and the European University Viadrina, he is now Professor of General Sociology and Cultural Sociology at the Humboldt University Berlin. He has held numerous fellowships and visiting professorships in Germany and abroad. In 2019, he was awarded the Leibniz Prize of the German Research Foundation. In 2017, he received the Bavarian Book Prize, in 2020, he was shortlisted for the Leipzig Book Fair Prize, and in 2021 he received the Academy Medal of the Heidelberg Academy of Sciences. From 2012 to 2020 he was a member of the advisory board "Education and Discourse" of the Goethe Institute. Andreas Reckwitz has published a number of widely discussed books on the theory of modernity and late modernity, including Die Erfindung der Kreativität (Suhrkamp 2012; English Polity 2017), Die Gesellschaft der Singularitäten (Suhrkamp 2017; English Polity 2020), Das Ende der Illusionen (Suhrkamp 2019, English Polity 2021), and Spätmoderne in der Krise (with Hartmut Rosa; Suhrkamp 2021; English Polity forthcoming).

ORT:

Goethe-Institut New York
30 Irving Place
New York, NY 10003

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

 


Presented in cooperation with the DFG German Research Foundation, 1014: Space for Ideas and the Thomas Mann House.

     

    

 

Samstag, 29.10.2022

Feierliche Präsentation von Franz von Lenbachs Portrait der Katia Pringsheim: Gespräch mit E. Randol Schoenberg, Robert Schoenhofer & Joan Weinstein. Konzert des Kaleidoscope Chamber Orchestra

Los Angeles, Thomas Mann House

Fast 80 Jahre lang befand sich das Gemälde eines namenlosen Mädchens des berühmten Porträtisten Franz von Lenbach in einer Privatsammlung. Als es 2018 in einem Auktionskatalog auftauchte, wurde es als ein Porträt von Katia Pringsheim, der späteren Frau von Thomas Mann, identifiziert. Der Besitzer, Robert Schoenhofer, hat das Gemälde nun dem Thomas Mann House in Pacific Palisades, dem Exilwohnsitz der Familie Mann, gestiftet. Schoenhofer spricht mit dem Rechtsanwalt und Genealogen E. Randol Schoenberg, moderiert von Joan Weinstein, Direktorin der Getty Foundation. Mit Begrüßungsworten von Stefan Schneider, dem deutschen Generalkonsul in Los Angeles.

Auch wenn das Gemälde aus dem Jahr 1892 jahrzehntelang als namenloses „Mädchenporträt“ gehandelt wurde, zeigt es zweifellos Katia Pringsheim im Alter von sieben oder acht Jahren. Katia ist im Halbprofil mit einer roten Mütze über ihrem dunklen Haar zu sehen. Ihr Gesicht ist hell ausgeleuchtet und man wird von ihren Augen, ihrem Blick - konzentriert und aufmerksam - förmlich angezogen. Als das Gemälde 2018 an ein Auktionshaus gegeben wurde, wurde Dirk Heiserer darauf aufmerksam. Der Literaturwissenschaftler und Vorsitzende des Thomas-Mann-Forums in München erkannte, dass es sich bei dem Gemälde um Katia Mann handelte. Zudem schien es eine Version eines Porträts aus der gleichen Zeit zu sein, das nicht nur in Thomas Manns Arbeitszimmer in Pacific Palisades hing, sondern auch das Cover von Katia Manns 1974 erschienenen Memoiren Meine ungeschriebenen Memoiren zierte.

Franz von Lenbach hatte zahlreiche Porträts von Mitgliedern der Familie Pringsheim gemalt. Als Katias Eltern, Alfred und Hedwig Pringsheim, die beide aus prominenten jüdischen Familien stammten, Ende 1939 Deutschland endlich verlassen konnten, konnten sie nur sehr wenige Besitztümer mitnehmen. Ihre exquisite Kunstsammlung war entweder versteigert oder beschlagnahmt worden.

1940 erwarben die Großeltern von Robert Schoenhofer Lenbachs „Mädchenbildnis“ von einem Kunsthändler. Nach umfangreicher Provenienzrecherche und Gesprächen zwischen den Pringsheim-Erben und Robert Schoenhofer wurde das Gemälde nun unter der großzügigen Schirmherrschaft der Pringsheim-Nachfahren Claudia Beck-Mann, Angelica und Domenica Borgese, Katja Geb-Mann, Anthony Mann, Frido Mann, Raju Mann Ward, Gerrit und Arie Adriaensen, Ruth Bradshaw, Judith Forster, Mike Estermann, Paul Garver, Sarah Garver, Nick Garver, Yurika Pringsheim, Hsiuping Pringsheim und Tamara Marwitz dem Thomas Mann House geschenkt. Mit der Annahme der Schenkung hat sich die Villa Aurora & Thomas Mann House e.V. verpflichtet, die Provenienzforschung fortzusetzen und dafür Sorge zu tragen, dass das Porträt und Informationen zu seiner Geschichte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Anlässlich der Schenkung und der ersten öffentlichen Präsentation des Gemäldes im Thomas Mann House spricht Robert Schoenhofer mit Randol Schoenberg, Rechtsanwalt und Genealoge, der sich auf Rechtsfälle im Zusammenhang mit der Wiedererlangung insbesondere durch das NS-Regime geraubter Kunstwerke, spezialisiert hat. Schoenberg ist der Enkel der Komponisten Arnold Schoenberg und Eric Zeisl und weithin bekannt für die erfolgreiche Vertretung von Maria Altmann, geborene Bloch, in ihrer Klage gegen die Republik Österreich auf Rückgabe von fünf Gemälden von Gustav Klimt aus dem Nachlass von Ferdinand und Adele Bloch-Bauer an deren Erben.

Das Gespräch wird von Joan Weinstein, Direktorin der Getty Foundation, moderiert, deren profunde Kenntnisse der bildenden Kunst und der strategischen Philanthropie zur Schaffung bedeutender Initiativen geführt haben, die bahnbrechende Forschung und Ausstellungen unterstützt haben. Weinstein ist in  etlichen Organisationen in den Bereichen Kunstgeschichte und Philanthropie aktiv und war Mitglied in einer Reihe von gemeinnützigen Gremien. Die Podiumsteilnehmer:innen werden unterschiedliche Aspekte der Provenienzforschung in Deutschland und den Vereinigten Staaten erörtern und die Geschichte von Lenbachs Gemälde und seiner Reise nach Pacific Palisades beleuchten.

Neben einer Begrüßung durch den deutschen Generalkonsul in Los Angeles, Stefan Schneider, gibt das Kaleidoscope Chamber Orchestra ein kurzes Konzert. Musiker:innen Ariadne Greif und Robert Fleitz werden Werke für Sopran und Klavier von Clara Schumann und Gustav Mahler vortragen.

Die Veranstaltung findet im Thomas Mann House statt und ist nur auf Einladung zugänglich.

 


Die Veranstaltung ist eine Kollaboration zwischen Thomas Mann House, Villa Aurora und dem Kaleidoscope Chamber Orchestra.

Freitag, 18.11.2022

Exit Exil. Fluchtbewegungen und temporäre Netzwerke

Berlin

 

mit Sybille Baschung, Doerte Bischoff, Marica Bodrožić & Ronya Othmann

Workshop
Freitag, 18. November, 12:30-18:00 Uhr
Ort: Freie Universität Berlin, Institut für Theaterwissenschaft
Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin
Programm: Mirko Lux & Vito Pinto
Organisation, Durchführung: Vito Pinto
Kontakt und Anmeldung: vito.pinto@fu-berlin.de

Dieser Workshop knüpft an eine im Wintersemester 2021/22 begonnene Kooperation zwischen VATMH und KMM an, aus der unter dem Projekttitel „Exit Exil. Dialoge“ sechs Kurz-Audiofeatures hervorgegangen sind: Masterstudierende der FU Berlin hatten darin die Gelegenheit, aktuelle und ehemalige Stipendiat:innen der VATMH-Residenzprogramme zu interviewen und jeweils im Rahmen einer Recherche mit einer historischen Exilperson miteinander in einen Dialog zu setzen.

Im Workshop „Exit Exil. Fluchtwege und temporäre Netzwerke“ werden Autor:innen, Schriftsteller:innen und Wissenschaftler:innen ins Gespräch kommen. Darin werden zum einen die unterschiedlichen Ausprägungen von Fluchtwegen und zum anderen die sich während der Flucht sich oftmals ergebenden temporären Netzwerke und Gemeinschaften – auf dem Weg zu einem möglichst sicheren, möglichst endgültigen Ort des Exils – diskutiert.

Die Diskussion setzt bei der Perspektive der historischen Exilant:innen an; speziell der der Intellektuellen, die spätestens nach Vollendung der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus Deutschland (zunächst) ins europäische Ausland und dann nach Übersee, in die Vereinigten Staaten oder auch nach Mittel- und Südamerika fliehen mussten.

Im gemeinsamen Gespräch wird die Betrachtung nicht nur bei einer möglichen historischen Einordnung verbleiben, sondern immer wieder Bezüge zur Aktualität herstellen.

Folgenden Fragen wird nachgegangen: Welche (Aus- oder Flucht-)Wege nehmen Exilpersonen allgemein auf sich? Welche Kontinuitäten, Brüche und Hindernisse erfahren die Fliehenden auf ihren Wegen ins Exil? Welche Gemeinschaften mit anderen Personen, denen dasselbe Schicksal widerfährt, gehen sie ein? Handelt es sich dabei um mehr oder minder lose Verbindungen, um Zweckgemeinschaften oder um Schicksalsgemeinschaften, die das Leid der Einzelnen auf der Flucht gewissermaßen in der Gruppe ‚erträglicher‘ machen? Oder entstehen aus jenen losen Verbindungen möglicherweise nachhaltig gefestigte Netzwerke, Strukturen, die nur aus dem Ereignis der Flucht heraus entstehen konnten? Dienen diese Gemeinschaften als Substitut für eine sogenannte „Heimat“? Was geschieht bei zunächst geglückter Flucht in den jeweiligen Transit-Staaten bzw. in den letzten Endes – möglicherweise für immer – aufnehmenden Exilländern? Wie ändert sich über die Fortdauer des Exils jeweils das Verhältnis der Exilant:innen zu ihrem jeweiligen Herkunftsland? Ist das Exil ein temporärer Zustand per se, den es – im besten Fall – zu überwinden gilt?

Eine Kooperation von Villa Aurora & Thomas Mann House und des Exzellensclusters 2020 „Temporal Communities – Doing Literature in a Global Perspective“ und dem Seminar für Kultur- und Medienmanagement (KMM) an der Freien Universität Berlin.

Dienstag, 06.12.2022

“Subject Studies: Reorientations" – Veranstaltungsreihe von Rosario Talevi und Jia Yi Gu

Los Angeles

Subject Studies ist eine neue jährliche Programmreihe mit öffentlichen Veranstaltungen, die vom MAK Center for Art and Architecture initiiert wurde. Das erste Thema, Reorientations, wurde von der Direktorin des MAK Center, Jia Yi Gu, und 2022 Thomas Mann Fellow Rosario Talevi entwickelt und beschäftigt sich mit Fragen von Gewohnheiten, Routinen und Praktiken aus der Perspektive der Pflege, Reparatur und Transformation institutioneller Strukturen.

TAKK Architecture

*Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt*

Reorientations invites dialogue between artists, architects and cultural experts and the MAK Center in order to address such forms of institutional labor and collaborative practice, beyond the public presentation of projects and work, with the aim of cultivating porosity and permeability within administrative and care-taking practices of the institution and its publics. The program series brings together artists, architects, public intellectuals, scholars, students and cultural and political leaders to exchange dialogue on social values, methods and thoughts relevant to contemporary issues in art and architecture.

On December 8th, 2022, the Thomas Mann House will be the site of a discursive dinner event, Ingesting: Discursive Dining at the Thomas Mann House, convened by 2022 Fellow Rosario Talevi and MAK Center Director Jia Yi Gu.

Learn more about all programs and events here.


This program is supported in part by the California Arts Council Recovery Grant, Department of Cultural Affairs, Los Angeles (DCA), PICE AC/E's Programme for the Internationalization of Spanish Culture, and the Thomas Mann House.

 

 

Mittwoch, 07.12.2022

How to: Community Engagement? Swenja Zaremba in Conversation with Community Initiatives

Los Angeles, Goethe-Institut

Wie können sich Kulturschaffende, Künstler:innen und Kultureinrichtungen sinnvoll mit lokalen Initiativen und untereinander zu vernetzen? 2022 Thomas Mann Fellow Swenja Zaremba im Gespräch mit lokalen Community-Initiativen.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

In 2021, the Goethe-Institut Los Angeles launched "The Neighborhood Interpretive Center:" a hyperlocal initiative of cultural programs that focus on and uplift the MacArthur Park/Westlake neighborhood and surrounding areas. The project engages with local partners to present programs developed with and relevant to the community, with a greater understanding of the area's unique history, dynamics, heritage, and distinctiveness.

2022 Thomas Mann Fellow Swenja Zaremba's project in Los Angeles is dedicated to collaborative spaces on the local level and inclusiveness in public collaboration. During her time in L.A., she will examine how local participatory approaches can strengthen trust in interactions between civil society and institutions to see what transformative potential for public organizations as well as for civil society networks these approaches hold.

Join the "Neighborhood Interpretive Center" project partners Byron, Pauletta Pierce, Robin Garcia, the Frida Kahlo Theatre, Homies Unidos, and Thomas Mann Fellow Swenja Zaremba for a collective gathering and evening of conversation focused on community engagement.

This event is free of charge and open to the public. Please RSVP and find further information here.

 

EVENT LOCATION:

Goethe-Institut Los Angeles Project Space

1901 W. 7th St. Suite AB

Los Angeles, CA 90057

 

Participants

Swenja Zaremba co-heads the German network of the Anna Lindh Foundation on behalf of the Goethe-Institut e.V. and is research associate at the Centre for Cultural and General Studies (ZAK) at the Karlsruhe Institute of Technology (KIT). She studied Literature, Journalism and Communication Science in Karlsruhe and Nancy. In addition to coordinating public science projects at ZAK, other positions took her to the headquarters of the Goethe-Institut as a trainee and to the University of Damascus for a teaching assignment. She publishes on topics in the field of international cultural relations, civil society and participation, interculturality and internationalization. She was a member of the working group "Civil Society in Foreign Cultural and Educational Policy" and is a member of the working group “Middle East/North Africa" of the German Foreign Office. Swenja Zaremba is a 2022 Thomas Mann Fellow.

Festival de Barriletes

For the past four years, on November 1st, All Saints' Day, giant kites have been created and installed at MacArthur Park as part of the annual Festival de Barriletes LA. Through kites inspired by Maya communities, art, and traditions, the festival seeks to commemorate and amplify the struggles of people whose lives have been lost to various forms of state violence. At the Goethe-Institut, writer, artist, and educator Byron Jose led a series of English-language immersion training and kite construction workshops for Maya children and im/migrant youth displaced in the MacArthur Park area. Participants worked toward acquiring language skills, learned about indigenous communities in Guatemala, and how they celebrate this day to honor and send messages to their dead through giant colorful kites. The Goethe-Institut Project space served as the venue for the kite building workshops, additional public programs, and a final exhibition of the kites created for the 5th annual installation.  

Vibing with Cultural Leafs

With the understanding that cultural awareness can help us better understand differences and cross barriers, cultural worker Pauletta Pierce led an eight-week workshop for Westlake community members aged 13-24, who have little or no experience in the arts. These workshops explored how bias and information are processed as a way of understanding culture. At the Goethe-Institut, Pierce implemented Zaretta Hammond’s “Culture Tree” teaching model where participants constructed a mixed media Culture Tree presentation called “Vibing with Cultural Leafs." With an emphasis on the rich, diverse cultural history of the Westlake/MacArthur Park neighborhood and cooperation with local artists like Pop Locker Street Dancer O.G. Jeckle, teaching artist Joan Zamora and Youth IT Video Creator Angelique R. Hurtado incorporated various disciplines, including dance, video production, and street art, as part of the workshops. The project culminated with a public presentation of the participants’ “Culture Tree” at the Goethe-Institut.

Voices in the Water

This storytelling, movement, and memory sound installation by Robin Garcia and Nefertiti Altan, through an afro-diasporic storytelling format, reflects on the stories, songs, and significance of water from the diasporic, immigrant, black, Latinx, and Indigenous communities in and around the MacArthur Park/Westlake area. The team drew on their experience working in and around the area and experience using contemporary dance methods. A remembering/oral history methodology was utilized to activate the vibrational consciousness of memory in the body, making for a somatic experience as community members shared their ancestral and cultural stories about water. Black and Indigenous elders and culture bearers were also part of the storytelling project that further anchored and highlighted the cultural and ancestral traditions of surrounding communities. Stories gathered became be the platform from which an immersive soundscape of intertwining voices, sounds, and rhythms was designed to fill the gallery space in a call and response format.

Disrupting the Mainstream

For thirty-five years, Grupo de Teatro SINERGIA has produced predominantly original works in Spanish and English. The plays have been directed and performed by L.A. Latinx/Mexican and Central American theatre artists. In 1994, under the Artistic Direction of Rubén Amavizca-Murúa, the group moved into what is now The FRIDA KAHLO Theater in the Westlake district of Los Angeles. The group's productions focus on historical, political, and social themes that are relevant to and directly affect the primarily immigrant community. These original productions have also toured both nationally and in Mexico. Some of the original works presented by the group have also been produced in Belgium, Latvia, and Spain. The Goethe-Institut Project space served as the venue for "The FRIDA KAHLO Theater - Disrupting the Mainstream," a Spanish and English language audio-visual retrospective and exhibition. The restrospective documents the history of the FRIDA KAHLO Theater and its impact on the community, highlighting the group's most significant productions. In addition to the performance of excerpts from select plays from the theater's history, the exhibit also featured work generated by young artists and community members in the form of photography, animation, and theatre for youth. A panel discussion with FRIDA KAHLO Theater artists, L.A. historians, journalists, and scholars placed the theater's body of work in a cultural and historical context.

Encuentros-Encounters

Serving the Pico-Union, Westlake, and Koreatown communities, Homies Unidos presents trauma-informed and culturally competent art, education, and leadership development activities tied to social justice advocacy programs. For their project, the Goethe-Institut Project space served as a venue for "Encuentros-Encounters," offering an intergenerational and cross-cultural dialogue around pressing social issues such as immigration, mass incarceration, and climate change. At the heart of the project is an art exhibition featuring the work of artist Kiara Machado, as well as works created by participants from Homies Unidos' youth programs. Public events will included artist talks, a film screening, musical performances, and educational workshops focusing on intracommunal solidarity and arts production.


This is an event of the Goethe-Institut Los Angeles in collaboration with the Thomas Mann House Los Angeles. Part of the Neighborhood Interpretive Center, a hyperlocal initiative of cultural programs that focus on and uplift the MacArthur Park/Westlake neighborhood and surrounding areas.

 

Donnerstag, 08.12.2022

Bureaucracy Under Populist Rule? - Rubina Zern-Breuer, Michael Bauer & Joe Mathews im Gespräch. Moderiert von Alexandra Lieben.

Los Angeles, Thomas Mann House

2022 Thomas Mann Fellow Rubina Zern-Breuer, Historikerin und Innovationsforscherin, beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft. Für dieses Gespräch trifft sie Professor Michael W. Bauer, Lehrstuhl für öffentliche Verwaltung an der School of Transnational Governance at the European University Institute, und den Journalisten Joe Mathews, Ko-Präsident des Global Forum on Modern Direct Democracy & Demokratie-Redakteur bei Zócalo Public Square. Das Gespräch, das in eine Fishbowl-Diskussion mit dem Publikum übergehen wird, geht der Frage nach, wie widerstandsfähige öffentliche Verwaltungen Demokratien vor populistischem Druck schützen und das Vertrauen in demokratische Institutionen wiederherstellen können. Moderiert von Alexandra Lieben.

*Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt*

The German sociologist Max Weber once described the regularity and routine of public administration as a basic condition for efficient political control and protection against arbitrariness, since everyone has to play by the same rational rules. But does this definition still hold up today, considering the rise of populist tendencies that are gaining momentum and increasingly influencing political developments and elections on both sides of the Atlantic? What is the role of public administration in today's world of contested democracies when, for example, the legitimacy of electoral processes is relying on the functioning of these administrative processes? How can public administration become more resilient when it is both claimed and demanded by civil society on the one hand and by political leaders on the other? Or is it perhaps for this very reason that a return to rational Weberian principles is necessary?

The discussion will take place in the living room of the Thomas Mann House.

In person event at the Thomas Mann House. By invitation only.

Participants

Michael W. Bauer is Professor at the School of Transnational Governance and Academic Director of the Master of Arts programme in Transnational Governance. He is Jean Monnet Professor of the European Union and Chair of Comparative Public Administration and Policy Analysis at the German University of Administrative Sciences Speyer. He holds a Masters in European Studies in Politics and Administration of the College of Europe, Bruges and a PhD from the European University Institute, Florence. His research focus and teaching experience lie in European multilevel administration, public administration and comparative policy analysis.

 

Alexandra Lieben is the Deputy Director of the UCLA Burkle Center for International Relations – and lecturer at the Luskin School of Public Affairs. She has served as faculty advisory on several social impact projects at the UCLA Anderson School of Management. For the past eight years, she has taught seminars in crisis prevention, crisis de-escalation, constructive communication, multi-stakeholder conflict resolution, community development, and cultural competency for executives and managers of public safety and public sector agencies, from law enforcement to fire, EMS, public health, as well as non-profits, local, state, and federal agencies. Alexandra Lieben is a member of the Thomas Mann House Advisory Board.

 

Photo: Los Angeles Times

Joe Mathews is California and innovation editor at Zocalo Public Square. He was a reporter for the Los Angeles Times, the Wall Street Journal, and the Baltimore Sun. He is co-author of California Crackup: How Reform Broke the Golden State and How We Can Fix It and author of The People’s Machine: Arnold Schwarzenegger and the Rise of Blockbuster Democracy. He is co-president of the Global Forum on Modern Direct Democracy. Joe also serves as a professor of practice at Arizona State University’s School of Public Affairs, as fellow at ASU’s Center for Social Cohesion, and as co-president, with Bruno Kaufmann, of the Global Forum on Modern Direct Democracy – which brings together academics, journalists, activists and other experts on initiative, referenda, and new forms of deliberative and participatory democracy.  

 

Rubina Zern-Breuer is a research project coordinator at the German University of Administrative Sciences Speyer, where she has headed the Innovation Lab for Public Administration since 2018 and also teaches. After studying Modern and Contemporary History as well as Sociology at the University of Karlsruhe, she completed her PhD at the University of Würzburg, spending time abroad at the DHI Rome, among others. In addition to coordinating public science projects at ZAK | Centre for Cultural and General Studies at Karlsruhe Institute of Technology, Rubina Zern-Breuer further positions took her to the University of Heidelberg and as a senior researcher at the Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research ISI. Zern-Breuer is a 2022 Thomas Mann Fellow.

 

This event is organized by the Thomas Mann House Los Angeles and co-presented by the School of Transnational Governance at the European University Institute and Democracy International and Zócalo Public Square.
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