Veranstaltungsarchiv Thomas Mann House
Mai 2019
Vortrag: Democracy Will Win - Ein Abend mit Frido Mann
Santa Monica

Als in Amerika gebürtiges Kind spürte Frido Mann schon früh die demokratische Überzeugung seiner Eltern und Großeltern, die rechtzeitig vor Kriegsausbruch aus Europa in die USA emigriert waren. Während ausgedehnter Vortragsreisen richtete sich Thomas Mann, der Großvater Frido Manns, in seiner Ansprache “The Coming Victory of Democracy” an seine amerikanischen Zuhörer und warnte vor den Gefahren des Faschismus für freiheitliche Demokratien: “The social renewal of democracy is the presupposition and the guarantee of its victory.”
Auf den Spuren der Vortragsreisen seines Großvaters wird Frido Mann 2019 an mehr als einem Dutzend Orten in den USA und Kanada Vorträge halten über die gegenwärtige Krise der amerikanischen und der europäischen Demokratien und über die Notwendigkeit, auf der Basis des von der deutschen Bundesregierung initiierten transatlantischen Dialogs für die Erneuerung dieser Demokratien zu werben. Der Abend in der Residenz des Deutschen Generalkonsuls in Los Angeles ist der Auftakt zu dieser Reihe.
Prof. Frido Mann, geboren 1940 in Monterey/Kalifornien, arbeitete nach dem Studium der Musik, der Katholischen Theologie und der Psychologie viele Jahre als klinischer Psychologe in Münster, Leipzig und Prag. Er lebt heute als freier Schriftsteller in München. Zuletzt sind von ihm erschienen "An die Musik. Ein autobiographischer Essay" und, zusammen mit Christine Mann, "Es werde Licht. Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik". Im August 2018 ist "Das Weiße Haus des Exils" über das Thomas Mann House in Los Angeles im S.Fischer Verlag erschienen.
Location
Residenz des deutschen Generalkonsuls Los Angeles.
Teilnahme nur nach Einladung.
Eine Veranstaltung des Deutschen Generalkonsulats Los Angeles und des Thomas Mann House.
Surviving the Flames: A Remembrance of the Nazi Book-Burnings
Los Angeles

Am 10. Mai 1933 verbrannten Studentengruppen an zahlreichen deutschen Universitätsstädten Bücher von politisch unliebsamen Schriftstellern. Menschenmengen verfolgten enthusiastisch, wie Schriften von Autoren wie Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Aldous Huxley, Heinrich Mann, Klaus Mann oder Franz Werfel den Flammen übergeben wurden. In Berlin versammelten sich etwa 40.000 Menschen, um eine Rede Joseph Goebbels zu verfolgen, der jüdische Literatur verdammte und die „Sicherheit des Denkens im deutschen Geiste“ propagierte. Die Bücherverbrennungen in Deutschland riefen weltweiten Protest hervor. In vielen amerikanischen Großstädten fanden Gegendemonstrationen statt.
Frido Mann erinnert an die Bücherverbrennung vor 86 Jahren und liest Texte von Heinrich und Thomas Mann, Oskar Maria Graf, Bertolt Brecht und Erich Kästner. Der Enkel Thomas Manns wurde 1940 in Monterey/Kalifornien geboren und arbeitete nach dem Studium der Musik, der Katholischen Theologie und der Psychologie viele Jahre als klinischer Psychologe in Münster, Leipzig und Prag. Er lebt heute als freier Schriftsteller in München. Im August 2018 ist "Das Weiße Haus des Exils" über das Thomas Mann House in Los Angeles im S. Fischer Verlag erschienen. Momentan ist Frido Mann Honorary Fellow am Thomas Mann House.
Die Geigerin Alena Hove (Colburn School) wird Prof. Mann musikalisch begleiten.
Location
Teilnahme nur nach Einladung.
Eine Veranstaltung von Villa Aurora und Thomas Mann House
Rechte Räume: Ein architekturpolitischer Reisebericht
Berlin

Mit: Armen Avanessian, c/o now, Wojciech Czaja, Verena Hartbaum, Tina Hartmann, Gal Kirn, Philipp Krüpe, Andreas Rumpfhuber, Zsuzsanna Stánitz, Matteo Trentini, Anna Yeboah u.a.
Begrüßung/Einleitung: Anh-Linh Ngo (ARCH+)
Moderation: Stephan Trüby (IGmA)
Der Aufschwung der (Neuen) Rechten hat auch architekturpolitische Implikationen. Das Forschungsprojekt versteht sich als Beitrag zur Re-Politisierung des Architekturdiskurses. Und auch als Beitrag zur Spatialisierung des Politikdiskurses. Denn „Rechte Räume“ werden nicht etwa im Sinne von „guter“ oder „schlechter Architektur“, sondern im Sinne politischer Raumgreifung diskutiert.
Die Ergebnisse der Forschung sind in der Ausgabe Rechte Räume der Zeitschrift ARCH+ versammelt, die in Kooperation mit dem Institut für Grundlagen moderner Architektur entstand. Sie umfasst architekturpolitische Beobachtungen einer Reise durch Europa im Winter 2018/19 sowie Korrespondentenberichte, in denen ausgewählte Autor*innen die architektonischen Nationalismen europäischer Staaten (+ Türkei und USA) unter die Lupe nehmen. Der Abend wird entsprechend in Form eines Reiseberichtes ablaufen. Die Expert*innen werden in kurzen Vorträgen schlaglichtartig die unterschiedlichen Problemlagen in Europa diskutieren.
Im Vorfeld der Veranstaltung sollen Rechte Räume in Berlin in Form eines Stadtspaziergangs aufgesucht und besprochen werden.

Kamingespräch: Moral Code — Ethics in the Digital Age
Los Angeles
"The primary political and philosophical issue of the next century will be the definition of what we are", schrieb der Zukunftsforscher Ray Kurzweil kurz vor Beginn des 21. Jahrhunderts. Algorithmen und autonom agierende Maschinen haben bereits heute begonnen, den Menschen und seine Lebenswelt grundlegend zu verändern. Die gesellschaftlichen Ziele und die ethischen Maßstäbe, nach denen diese Veränderungen gestaltet und geregelt werden sollen, bleiben häufig aber unklar. Obwohl geschichtlich und kulturell bedingt ein anderer Diskurs zur Sicherheit von Daten und den Risiken technologischer Entwicklungen herrscht, so sind die moralischen Herausforderungen für den Umgang mit digitalen Technologien dieselben auf beiden Seiten des Atlantiks.
Digitale und technologische Entwicklungen dieser Art betreffen nicht nur den Gegenstand unserer moralischen Urteile, sondern stellen unsere Gewissheiten selbst in Frage und werfen zudem neue Fragen auf: Warum nicht bessere Menschen fertigen? Wie sieht eine gerechte KI-Ökonmie aus? Können Algorithmen ethisch sein? Die Konferenz „Moral Code“ zielt darauf hin, neue Wege und Plattformen der Kommunikation von moralischen Auswirkungen der Nutzung digitaler Technologien vorzuschlagen.
Fireside Chat
Luciano Floridi, University of Oxford
Damian Borth, St. Gallen, Thomas Mann Fellow 2019
Moderator: Andrew Culp, California Institute of the Arts
Luciano Floridi ist Professor für Philosophy und "Ethics of Information" an der University of Oxford, Senior Research Fellow am Oxford Internet Institute, und Fellow des St Cross College, Oxford. Unter Anderem wurde er zum Gauß-Professor der Akademie der Wissenschaften in Göttingen ernannt und erhielt den Barwise-Preis der APA, den Covey Award der IACAP und INSEITs Weizenbaum Award. Er ist ein Fellow der AISB und BCS, Chefredakteur von "Philosophy & Technology" und der Synthese Library und war Vorsitzender der 'Onlife'-Forschungsgruppe der EU-Kommission. Seine jüngsten Publikationen beinhalten: "The Ethics of Information", "The Philosophy of Information", "Information: A Very Short Introduction" und das "Cambridge Handbook of Information and Computer Ethics".
Damian Borth ist Gründungsdirektor des Kompetenzzentrums Deep Learning am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI). Nach seiner Promotion an der TU Kaiserslautern und Aufenthalt an der Columbia University, New York City hat Damian Borth seine seine Post Doc Zeit an der UC Berkeley und dem International Computer Science Institute (ICSI) verbracht. Er ist Mitglied in mehreren Lenkungskreisen wie der Volkswagenstiftung und der "AI for Good" Stiftung. Seine Arbeit wurden mit mehren akademischen Best-Paper Awards ausgezeichnet sowie mit dem McKinsey Business Technology Award und dem NVIDIA AI Award. Seit September 2018 leitet Damian Borth den neu gegründeten Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der Universität St. Gallen. Seine vorwiegenden Forschungsinteressen beinhalten Machine Learning, Deep Learning und Künstliche Intelligenz.
Location
Teilnahme nur nach Einladung.
#moralcode
Eine Veranstaltung von Thomas Mann House und UCLA.
Konferenz: Moral Code — Ethics in the Digital Age
Los Angeles

"The primary political and philosophical issue of the next century will be the definition of what we are", schrieb der Zukunftsforscher Ray Kurzweil kurz vor Beginn des 21. Jahrhunderts. Algorithmen und autonom agierende Maschinen haben bereits heute begonnen, den Menschen und seine Lebenswelt grundlegend zu verändern. Die gesellschaftlichen Ziele und die ethischen Maßstäbe, nach denen diese Veränderungen gestaltet und geregelt werden sollen, bleiben häufig aber unklar. Obwohl geschichtlich und kulturell bedingt ein anderer Diskurs zur Sicherheit von Daten und den Risiken technologischer Entwicklungen herrscht, so sind die moralischen Herausforderungen für den Umgang mit digitalen Technologien dieselben auf beiden Seiten des Atlantiks.
Digitale und technologische Entwicklungen dieser Art betreffen nicht nur den Gegenstand unserer moralischen Urteile, sondern stellen unsere Gewissheiten selbst in Frage und werfen zudem neue Fragen auf: Warum nicht bessere Menschen fertigen? Wie sieht eine gerechte KI-Ökonmie aus? Können Algorithmen ethisch sein? Die Konferenz „Moral Code“ zielt darauf hin, neue Wege und Plattformen der Kommunikation von moralischen Auswirkungen der Nutzung digitaler Technologien vorzuschlagen.
Keynote: An Ethical Framework for a Good AI Society
9:15am–10:00am
Luciano Floridi (University of Oxford)
Panel 1: Why not craft better humans?
10:15am–11:15am
Joshua Berson (Fellow Berggruen Institute)
Louisa Clement (Villa Aurora Fellow)
Nader Pouratian (UCLA)
Dong Song (USC)
Moderator: Josh Widera (Thomas Mann House)
Panel 2: What does a just AI economy look like?
11:30am–12:30pm
Damian Borth (Thomas Mann Fellow, University of St. Gallen)
Andrew Culp (CalArts)
Sarah Roberts (UCLA)
Moderator: Nikolai Blaumer (Thomas Mann House)
Panel 3: Can algorithms be ethical?
1:30pm–2:30pm
Safiya Noble (USC/UCLA)
Todd Presner (UCLA)
Ramesh Srinivasan (UCLA)
Moderator: Josh Kun (USC)
Bei Interesse bitte per Email anmelden: rsvp@vatmh.org
Location
UCLA
Royce Hall 314
9am–2:30pm
#moralcode