Veranstaltungsarchiv Villa Aurora

2019

Samstag, 19.01.2019

Salon Sophie Charlotte 2019: Maß und messen

Berlin

Die Welt des präzisen Messens steht vor einem fundamentalen Wandel. Max Planck hat 1900 zur Suche „nach Konstanten, die ihre Bedeutung für alle Zeiten und für alle, auch außerirdische und außermenschliche Culturen, … behalten“ aufgerufen. Dies ist jetzt geschafft und das Urkilogramm hat als Prototyp der Masse ausgedient. Die Basis des Internationalen Einheitensystems (SI), mit dem wir „die Welt vermessen“, wird ab dem 20. Mai 2019, am alljährlichen Weltmetrologietag, auf Naturkonstanten umgestellt und so die denkbar stabilste Grundlage erhalten – nur wenige Monate vor dem 250. Geburtstag Alexander von Humboldts, dessen „Vermessung der Welt“ uns bis heute fasziniert. Zwei gute Anlässe, den Salon 2019 unter das Motto „Maß und messen“ zu stellen.

Das Thema „Maß und messen“ ist aber längst nicht nur eine Domäne der Naturwissenschaften. Es berührt Kunst-, Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis zur Medizin und wirkt in die Gesellschaft und unseren ganz persönlichen Alltag hinein.

Eine Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt unter Beteiligung der Max-Planck-Gesellschaft, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, der Jungen Akademie, der Arab-German Young Academy, der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V., gefördert von der Gerda Henkel Stiftung.

RAUM 226, 21.30 Uhr Die Vermessung des Gehirns: Picoampere, Nanovolt, Mikrometer – mehr braucht’s nicht!

Yiannos Manoli (Mikroelektroniker, Universität Freiburg, Hahn-Schickard-Institut, Thomas Mann Fellow 2018)

Wenn Milliarden kleinster Nervenzellen im Gehirn miteinander kommunizieren, dann steht man ziemlich unter Strom. Unsere meist nur ein 1000-stel Millimeter kleinen Neuronen teilen sich so einiges durch das Aussenden elektrischer Signale mit. Kommt es bei dieser spannungsreichen Kommunikation zu Störungen, steht neben einer medikamentösen Behandlung die Tiefe Hirnstimulation zur Verfügung: Kerngebiete des Gehirns werden durch hochfrequente Spannung stimuliert, was zu einer Reduktion der Symptome bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen führt.

Seit den 80er Jahren wurden so weltweit zirka 85.000 – vornehmlich an Parkinson und Epilepsie – Erkrankte überaus erfolgreich behandelt. Zudem bietet diese Methode in Fällen der therapieresistenten Depression neue Ansätze.

Spannungsreiche Ausblicke werden mit Erläuterungen und Beispielen in ihren weitreichenden Möglichkeiten dargestellt.

Das vollständige Programm des Salon Sophie Charlotte 2019 finden Sie auf der Website der BBAW.


Location
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Tickets
Der Eintritt ist frei

Donnerstag, 07.03.2019

Buchpremiere: "Miami Punk" von Juan S. Guse

Berlin

Der Atlantik hat sich über Nacht von der Küste Floridas zurückgezogen und eine Wüste hinterlassen. Kreuzfahrtschiffe rosten im Sand vor Miami, die Hotels bleiben leer, der Hafenbetrieb ist eingestellt und selbst die Dauerwerbesendungsindustrie liegt am Boden. Mittendrin eine überambitionierte Indie-Game-Programmiererin, eine strauchelnde Arbeiterfamilie, eine junge Soziologin und ein E-Sport-Team aus Wuppertal. Witzig und traurig, düster und labyrinthisch: "Miami Punk" ist ein Roman über die Bedeutung von Arbeit, über Herrschaft und Macht und über einsame Nächte vor dem Computer.

Juan S. Guse war im Jahr 2018 Stipendiat in der Villa Aurora und arbeitete während seines Aufenthaltes an "Miami Punk". Gemeinsam mit dem Literaturveranstaltern von Kabeljau & Dorsch feiert er im Berliner Ringtheater Buchpremiere. Die Autorin Katja Brunner und der Autor Jakob Nolte werden mit literarischen Assoziationen auf den Roman antworten. Außerdem wird es eine Computerspielecke geben. Die Veranstaltung wird von Chris Möller moderiert.

 

Foto: Daria Knorr

Juan S. Guse

Juan S. Guse, geboren 1989, studierte Literaturwissenschaften und Soziologie. Sein Debütroman »Lärm und Wälder« erschien 2015 bei S. Fischer. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Fellowship der Villa Aurora und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover. Derzeit promoviert er im Bereich der Arbeits- und Organisationssoziologie.

Foto: Ursula Häne

Katja Brunner

Katja Brunner, geboren 1991, schreibt Prosa und Theaterstücke, jene wurden in neun Sprachen übertragen und ihre Stücke auf vier Kontinenten gespielt. 2013 gewann sie den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis. Ihr jüngstes Stück DIE HAND IST EIN EINSAMER JÄGER wird im Mai 2019 an der Volksbühne Berlin uraufgeführt.

Jakob Nolte

Jakob Nolte, geboren 1988, wuchs in Barsinghausen am Deister auf. Seine Theaterstücke wurden mehrfach prämiert und an zahlreichen Bühnen Europas gespielt. Sein Debütroman ALFF wurde mit dem Kunstpreis Literatur 2016 ausgezeichnet. Im selben Jahr war er Stipendiat der Villa Kamogawa in Kyoto. Sein Roman Schreckliche Gewalten war für den Deutschen Buchpreis nominiert.


Location
Berliner Ringtheater, Teil der Zukunft am Ostkreuz, Laskerstraße 5, 10245 Berlin

Der Eintritt ist frei.

Eine Veranstaltung von Kabeljau & Dorsch. Mit Unterstützung von Villa Aurora & Thomas Mann House.