Veranstaltungsarchiv Villa Aurora
Juni 2016
Ausstellung
Museum für Fotografie Berlin
M+M 7 Tage
In einer eigens für den Fürstensaal des Museums für Fotografie konzipierten Installation präsentiert das Münchner Künstlerduo M+M den Filmzyklus 7 Tage. Es wird die komplette Reihe des siebenteiligen Werks gezeigt, das M+M sukzessive in einem Zeitraum von fast sieben Jahren entwickelt haben. Die Installation gleicht einem multiperspektivischen Kino, das die Sprache des Films um räumliche Strukturen und neue Erzählweisen erweitert. Jeder Film des Zyklus erzählt eine eigene Geschichte, die jedoch immer in zwei parallel projizierte Varianten gesplittet ist. Der Protagonist – dargestellt von dem Schauspieler Christoph Luser – sieht sich innerhalb der 7 Tage scheinbar alltäglichen, jedoch vollkommen gegensätzlichen Situationen ausgesetzt. Alle sieben Filme beziehen sich auf Schlüsselszenen aus unterschiedlichen Spielfilmen, in denen die psychologische Dimension zwischenmenschlicher Beziehungen zum Vorschein kommt. In ihren Doppelinszenierungen verleihen M+M diesen Szenen eine neue Lesart und entwickeln eine Filmsprache, die die Veränderlichkeit heutiger Identitäten zum Thema macht.
So reinszenieren M+M Szenen unter anderem aus Jean-Luc Godards Le mépris (1963), John Badhams Saturday Night Fever (1977) oder Stanley Kubricks The Shining (1980), wobei jeder Film einem Wochentag gewidmet ist. Zum Teil kehren von Film zu Film bestimmte Motive wieder, wie beispielsweise Beziehungen zwischen Vater, Mutter und Kind oder erotische Annäherungen oder Distanzierungen zwischen Mann und Frau oder Mann und Mann. Bei jedem Film handelt es sich um eine präzise synchronisierte Doppelprojektion, in der bei exakt gleichem Dialog, Kameraführung und Schnitt eine Figur ausgetauscht ist. Die Stimmungen und die Bedeutungen der Dialoge und Handlungen verändern sich dabei teils unterschwellig, teils erheblich und offenbaren deren verstörenden Facettenreichtum. Ein zentrales Element der 7 Tage ist die Verteilung der Projektionsleinwände im Raum, die Zersplitterung des homogenen Filmraums und seiner Erzählstruktur zugunsten eines multiperspektivischen Kinos, das sich erst durch einen aktiven Betrachter erschließt, der Querbezüge zwischen den Projektionen, den multiplen Bildern und Geschichten herstellt. Die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Besonderheiten der Synchronerzählung, die M+M in den Filminstallation 7 Tage erproben, spiegelt ihr Interesse an den zunehmend komplexen Raum-, Identitäts- und Zeiterfahrungen unserer Gesellschaft.
M+M kombinieren in ihren konzeptionell ausgerichteten Werken oft verschiedene Medien, von Fotografie, Video und Film über Bildhauerei bis zu Architektur und Projekten im öffentlichen Raum. Seit einigen Jahren liegt der Fokus auf multimedialen Installationen.
Staatliche Museen zu Berlin
Jebensstraße 2
10623 Berlin
10 Euro, ermäßigt 5 Euro
Villa Aurora Nacht
Berlin
Empfang

Rund 400 Gäste aus Kultur, Politik und Medien kamen am Montagabend in das Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo um die Villa Aurora Nacht zu feiern. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in Kooperation mit der Alfred Herrhausen Gesellschaft und der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin statt.
Nach der Begrüßung durch den Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Prof. Dr. Michael Eissenhauer, in der auch die geplante transatlantische Ausstellung "Renaissance und Reformation: Kunst im Zeitalter der Reformation" vorgestellt wurde, hielt John B. Emerson, US-Botschafter in Deutschland, eine Ansprache, in der er sich unter anderem zu den aktuellen Entwicklungen im US-Wahlkampf äußerte. Dr. Sigrid Bias-Engels, Gruppenleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, stellte die Aktivitäten rund um das bevorstehende Lutherprojekt in Deutschland dar und Dr. Andreas Görgens, Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation des Auswärtigen Amts, erläutert dessen Engagement für die transatlantischen Lutherprojekte im Jahr 2017.
Der Historiker Professor Heinrich August Winkler und Tagesspiegelredakteur Dr. Christoph von Marschall diskutierten anlässlich der Wahlkampf-Entwicklungen die Auswirkungen für die Zukunft der USA-Europa-Beziehungen.
Im Rahmen der Veranstaltung präsentierte das Künstlerduo M+M ihre aktuelle Ausstellung im Museum für Fotografie „7 Tage“ und Villa Fellow Udo Moll führte seine Performance "Selectron Souls" auf, die in der Villa Aurora entstanden ist.
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zerfall_gebiete
Berlin
Konzert

klänge zerfallen
re-gruppieren konglomerate
implodieren zu staub
driften auseinander
atmende brüchig graue texturen
Mitte Juni fand bei SPEKTRUM art_technology_community in Neukölln vor rund 80 Zuschauern ein Konzert des Duos 'zerfall_gebiete' statt. 'zerfall_gebiete' - das sind: Die Villa Aurora Fellows Thomas Köner, Medienkünstler in den Bereichen Komposition, bildende Kunst, Installation und Musikproduktion, und Ulrich Krieger, bekannt als Saxophonist in der zeitgenössischen komponierten und frei improvisierte Musik sowie als Komponist von Kammermusik und elektronischer Musik.
Gemeinsam verbinden sie die weichen, akustischen und quasi-elektronischen Klänge von Kriegers Saxophon mit der ausgeklügelten Elektronik von Koener.
Alles wird eins: das Instrument klingt elektronisch, die elektronischen Klänge nach Instrumenten - zuletzt ist es unwichtig, wer was gespielt hat. Die verschiedenen Felder verschmelzen zu einer einzigen, komplexen Klang-Landschaft, die gemeinsam mit den Visuals ein allumfassendes Erlebnis wird. Dark Ambient-Drohnen, subtile Geräusche, langsame Entwicklung sinnliche Texturen und die gelegentliche Andeutung einer Melodie.
zerfall_gebiete
Berlin
Thomas Köner & Ulrich Krieger
zerfall_gebiete
klänge zerfallen
re-gruppieren konglomerate
implodieren zu staub
driften auseinander
atmende brüchig graue texturen
Das Duo 'zerfall_gebiete' verbindet die weichen, akustischen und erweiterte quasi-elektronischen Klängen von Kriegers Saxophon mit den ausgeklügelten Elektronik von Koener: das Instrument klingt elektronisch, die elektronischen Klänge nach Instrumenten und zuletzt ist es unwichtig, wer was getan hat, alle wird eins. Die verschiedenen Felder verschmelzen zu einer einzigen, komplexen Klang-Landschaft, die gemeinsam mit den Visuals ein allumfassendes Erlebnis wird. Dark Ambient-Drohnen, subtile Geräusche, langsame Entwicklung sinnliche Texturen und die gelegentliche Andeutung einer Melodie.
Thomas Köner arbeitet als Medienkünstler in den Bereichen Komposition, bildende Kunst, Installation und Musikproduktion.
Ulrich Krieger ist als Saxophonist in der zeitgenössischen komponierten und frei improvisierte Musik bekannt. Auch als als Komponist von Kammermusik und elektronischer Musik hat sich Ulrich Krieger einen Namen gemacht.