
Janine Eggert
Googie Horizon

Googie Horizon ist Teil des Research-Projekts „In Search of Googie” der Künstlerin Janine Eggert und vereint acht Beispiele der Googie-Architektur, die in ganz Los Angeles fotografiert wurden. Als zusammenhängende Skyline bilden sie ein kollektives Denkmal für einen Stil, der einst für Nachkriegsoptimismus, Mobilität und Konsumkultur stand. Durch die Zusammenführung verstreuter „roadside“ Ikonen zu einem einzigen Horizont schafft das Werk sowohl ein Archiv als auch eine Fiktion: ein Stadtbild, das so nie existiert hat, das aber dennoch das Versprechen einer futuristischen Alltagswelt verkörpert. Googie, oft als Kitsch abgetan, fasziniert gerade durch die Spannung zwischen Spektakel und Banalität, Verspieltheit und Pragmatismus. Das Plakat verstärkt diesenn Widerspruch, indem es die Schilder sowohl als Relikte als auch als Symbole präsentiert – als Echos einer verschwundenen Architektursprache, die die kollektive Vorstellungskraft dennoch weiterhin prägt. Eingebettet in Janine Eggerts Forschung reflektiert die Arbeit die Frage, wie Fragmente urbaner Popkultur zu Denkmälern des kulturellen Gedächtnisses umgestaltet werden können, wodurch die Grenze zwischen Dokumentation und Projektion verschwimmt.
Über die Künstlerin
Janine Eggert studierte Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und am Ar.Co, Çentro de Arte & Comunicaçao Visual, Lissabon. Sie bewegt sich als Künstlerin zwischen den Medien Skulptur, Installation, Druckgrafik und Video und arbeitet künstlerisch sowohl als Individuum sowie seit 2005 zusammen mit Philipp Ricklefs als Duo. Ihre Arbeiten wurden international unter anderem in Zürich, New York, Miami, London und Valencia ausgestellt.
Von Oktober bis Dezember 2023 war Janine Eggert Villa Aurora-Stipendiatin der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Berlin.
Über das Projekt
Zum 30. Jubiläum der Villa Aurora in Los Angeles, lädt die Künstlerresidenz ehemalige Stipendiat:innen ein, ein jeweils individuelles Großplakat im Berliner Stadtraum künstlerisch zu gestalten. Die Werke werden an vielseitigen Orten im öffentlichen Raum Berlins gezeigt und schaffen so eine Verbindung zwischen Kunst, Stadtgesellschaft und internationalen Perspektiven.
Das Projekt Kunst für die Stadt reflektiert die Vielfalt der Städte Berlin und Los Angeles. Die Kunstwerke greifen spezifische Eigenheiten der Stadtteile auf, schlagen Brücken zwischen dem Urbanen Raum hier und in der kalifornischen Metropole und setzen gesellschaftspolitische Akzente.
Die künstlerischen Präsentationen zielen darauf ab, Kunst für ein breites Publikum zugänglich zu machen und die Sichtbarkeit der Kulturszene zu stärken. Kunst für die Stadt vermittelt auf niedrigschwellige Weise einen Eindruck der herausragenden und internationalen Bedeutung der Kunst- und Kulturszene Berlins: Kunst für alle – Kunst für die Stadt.
Vom 12. - 25. Mai sind die Kunstwerke von sechs Künstler:innen in Berlin zu sehen. Eine zweite Ausgabe ist für Oktober geplant.
Über die Kunstwerke
Edgar Arceneaux & Zora Arceneaux laden mit Colors of My Home Passant:innen am Kottbusser Damm ein, das Plakat aktiv mitzugestalten. Ausgehend von der Frage: Welche Farben verbindest Du mit Zuhause? entsteht ein farbenfrohes Bild, das den vielfältigen Blick auf den Begriff “Home” im Kiez sichtbar macht.・Kottbusser Damm 1
Googie Horizon der Künstlerin Janine Eggert vereint acht Beispiele der Googie-Architektur, die sie in Los Angeles fotografiert und zu einer Silhouette zusammengefügt hat. Als imaginäre Skyline wird das Kunstwerk zugleich Archiv und Fiktion – ein Stadtbild, das so nie existiert hat, das aber dennoch das Versprechen einer futuristischen Alltagswelt verkörpert.・Potsdamer Straße/Kurfürstenstraße
Mit ART HEALS zeigt Erik Göngrich Kunst als Kreislauf. Auf seinem Plakat begegnen sich Bilder von Autos und Waldbränden mit dem Schriftzug „ART HEALS“. Im Kontrast zu Rauchschwaden und Zerstörung entfaltet sich die Frage, ob Kunst selbst als heilender Prozess verstanden werden kann.・Eingang RAW Gelände/Simon-Dach-Straße
Für das Kottbusser Tor gestaltet Lukas Glinkowski mit Connect the Dots ein interaktives Verbinde-die-Zahlen-Bild mit über 10'000 Punkten. Die Arbeit entstand aus den persönlichen Erfahrungen des Künstlers während seines Aufenthalts 2019 in der Villa Aurora. Damals erlebte er Waldbrände in Pacific Palisades aus unmittelbarer Nähe. Die Arbeit ist dem Einsatz der Feuerwehrleute gewidmet.・Skalitzer Straße/Kottbusser Tor
Aufgewachsen in Ost-Berlin fotografierte Wiebke Loeper Mitte der neunziger Jahre die sich rapide verändernde Stadt. In dieser Zeit diskutierte man den Abriss des Fernsehturms und des Kino International. Mit Fotografien, Berlin 1996/97 schlägt Loeper eine Brücke zu einer vergangenen Zeit und verweist auf die vielschichtigen Ebenen des städtischen Lebens.・Alexanderplatz