Kunst für die Stadt-Visual

Karin Apollonia Müller
DREAMFACTORY

Platzhalter Bild: Es zeigt die Plakatfläche mit einem pinken Overlay

Die fotografischen Fragmente dieser Arbeit entstammen Karin Apollonia Müllers jüngster Serie Venice, entstanden kurz vor der Pandemie und ihrem Abschied von Los Angeles. Das vorläufige Material stellte sie als Slideshow auf ihrer Webseite zusammen. In dieser Präsentation verweigern sich die Bilder einer linearen Erzählstruktur und bleiben bewusst fragmentarisch, um die Überlagerung vielschichtiger Assoziationen zu ermöglichen.  

Vor diesem formal-konzeptionellen Hintergrund entsteht auch das Plakat Dreamfactory. Es versteht sich sowohl als atmosphärische Reflexion als auch als visuelle Annäherung an einen flüchtigen Zustand zwischen Wahrnehmung und Imagination. Das Zusammenspiel von Himmel, Natur und menschlicher Präsenz evoziert dabei einen Moment der Kontemplation und zeitlosen Stille.  

Gleichzeitig kontrastiert die Weite und Offenheit der Szenerie die Verdichtung des urbanen Raums und provoziert eine Auseinandersetzung mit der allgegenwärtigen Präsenz wie auch dem verklärenden Versprechen der Modewelt.  

So entsteht ein stiller Gegenpol inmitten einer Stadt wie Berlin, deren visuelle Reizüberflutung selten Raum für innere Einkehr lässt. Die Arbeit öffnet Raum für individuelle Interpretationen und fördert eine emotionale Auseinandersetzung mit dem Stadtraum. 

Karin Apollonia Müller ist eine fotografische Künstlerin. Ihre Arbeit setzt sich mit Fragen von Identität, Herkunft und Erinnerung auseinander. In ihren Bildern lotet sie das fragile Gleichgewicht zwischen dem Physischen und dem Metaphysischen aus und untersucht, wie sich individuelle Erfahrungen mit kollektiven Narrativen verweben, um Wahrnehmung und Bedeutung zu formen.  

1995 zog Karin Apollonia Müller nach Los Angeles und lebt seither zwischen Kalifornien und Europa, wo sie sowohl künstlerisch arbeitet als auch lehrt.  

Für ihr Werk wurde Karin Apollonia Müller mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter ein Fellowship der Lannan Foundation in New Mexico und eine Projektförderung durch den Getty/CALArts Grant in Los Angeles. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt und sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, darunter das Museum of Modern Art (MoMA), New York; das Whitney Museum of American Art, New York; das Los Angeles County Museum of Art (LACMA), Los Angeles; und weitere. Sie veröffentlichte Angels in Fall (Kruse Verlag), On Edge und Timbercove (beide bei Nazraeli Press erschienen). 

Von April bis Juni 1996 war Karin Apollonia Müller Stipendiatin der Villa Aurora in Los Angeles. 

Über das Projekt

Zum 30. Jubiläum der Villa Aurora in Los Angeles, lädt die Künstlerresidenz ehemalige Stipendiat:innen eingeladen, ein jeweils individuelles Großplakat im Berliner Stadtraum künstlerisch zu gestalten. Die Werke werden an vielseitigen Orten im öffentlichen Raum Berlins gezeigt und schaffen so eine Verbindung zwischen Kunst, Stadtgesellschaft und internationalen Perspektiven.

Das Projekt Kunst für die Stadt reflektiert die Vielfalt der Städte Berlin und Los Angeles. Die Kunstwerke greifen spezifische Eigenheiten der Stadtteile auf, schlagen Brücken zwischen dem Urbanen Raum hier und in der kalifornischen Metropole und setzen gesellschaftspolitische Akzente.

Die künstlerischen Präsentationen zielen darauf ab, Kunst für ein breites Publikum zugänglich zu machen und die Sichtbarkeit der Kulturszene zu stärken. Kunst für die Stadt vermittelt auf niedrigschwellige Weise einen Eindruck der herausragenden und internationalen Bedeutung der Kunst- und Kulturszene Berlins: Kunst für alle – Kunst für die Stadt.

Vom 12. - 25. Mai sind die Kunstwerke von sechs Künstler:innen in Berlin zu sehen. Eine zweite Ausgabe ist für Oktober geplant.

Über die Kunstwerke

Werner Amann bringt mit I am Your Temple seine in Los Angeles entstandene Porträtserie in die Weserstraße in Neukölln. Als Kontrapunkt zu den hippen und jungen Beauty-Industrien der Metropolen Berlin und L.A. zeigt Amann Körper älterer Generationen in intimen Alltagsmomenten.・Weserstraße/Fuldastraße

Ulu Braun präsentiert mit Sunset Egonomy eine Art digitales Wandbild am Kottbusser Damm – ein spiritueller Overload zwischen Westcoast-Mythos, Silicon Valley Dämmerung und medialer Pop-Symbolik. Martin Scorsese grüßt mit Eis, ein Sparkassen-Schwein ruht zu Füßen automobiler Prophezeiung. Sunset Egonomy ist Traum und Dissoziation, Verheißung und Leere.・Kottbusser Damm 1

Für einen Künstler gibt es naturgemäß viel zu tun an einem unspezifischen Maitag. Zum Beispiel eine Nudelkralle kaufen oder eine Ausstellung besichtigen. Eine Schlange zeichnen? Ein neuer Haarschnitt? Mit diesem besonderen Poster The Artist, Ode an die Feder zeigt Anna Haifisch ihren persönlichen Blick auf Metropolen wie L.A. oder Berlin.・Skalitzer Straße/Kottbusser Tor

Die Collage Schöneberg 30 von Paul Hutchinson vereint Texte und Bilder des Künstlers aus den Jahren 2016-2025. Zu großen Teilen besteht sie aus Material, das in dem Stadtteil, in dem die Collage gezeigt wird, entstanden ist – der nördliche Abschnitt des Berliner Bezirks Schöneberg, ehemals bekannt als Postabschnitt Schöneberg 30.・Potsdamer Straße/Kurfürstenstraße

Das Zusammenspiel von Himmel, Natur und menschlicher Präsenz in der Arbeit Dreamfactory von Karin Apollonia Müller evoziert einen Moment der Kontemplation und zeitlosen Stille. Gleichzeitig kontrastiert die Weite und Offenheit der Szenerie mit der Verdichtung des urbanen Raums und provoziert eine Auseinandersetzung mit der allgegenwärtigen Präsenz wie auch dem verklärenden Versprechen der Modewelt.・Hauptstraße 16

Freedoom of Speech ist eine fotografische Serie von Siska, die aus der Zeit des Künstlers an der Villa Aurora in Los Angeles im Jahr 2022 entstanden ist. Diese neue Arbeit kritisiert den schwindenden Raum für freie Meinungsäußerung in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Inspiriert von der Schriftart Old English, die oft auf Los Angeles Streetwear zu sehen ist – ist das

Spiel mit dieser visuellen Sprache eine Intervention des Künstlers, die den fragilen Charakter liberaler Demokratien aufzeigt.・Yorckstraße 49

Zu den Orten

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Förderer und Partner


Kunst für die Stadt wird großzügig gefördert von der Senatskanzlei Berlin.


Mit freundlicher Unterstützung von Kulturplakatierung


Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. wird gefördert vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.