Edgar Arceneaux: SHARDS
Info
Von Anfang Juni bis Ende Juli setzte sich Arceneaux intensiv mit der Berliner Kunstszene auseinander und entwickelte neue Werke, die in Shards erstmals gezeigt werden.
Im Zentrum der Ausstellung stehen Arceneaux’ sogenannte „skinned mirrors“, eine Werkreihe, die rohe Materialität mit existenzieller Reflexion verbindet. Die Arbeiten entstehen in einem radikalen Prozess: Arceneaux löst die reflektierende Metallschicht gebrauchter Spiegel ab und überträgt sie auf unbehandelte Leinwand. Das Ergebnis ist kein sauberer Abdruck, sondern eine brüchige, instabile Oberfläche, durchzogen von Rissen, Verzerrungen und chemischen Reaktionen. Der ursprüngliche Spiegel, traditionell ein Objekt der Selbstwahrnehmung, wird zerlegt, seiner Funktion beraubt und in etwas Rohes, Ungeklärtes verwandelt. Zerbrochene Glasplatten hinterlassen geisterhafte Spuren, die Oberflächen changieren zwischen schimmerndem Silber, oxidiertem Kupfer, giftigem Grün und rußigem Schwarz. Es entsteht der Eindruck organischer Überreste, angesiedelt zwischen Schönheit und Schrecken.
Arceneaux vergleicht den Prozess mit dem Häuten eines Tieres. Die „chemischen Eingeweide“ des Spiegels werden freigelegt. Die Leinwände erhalten eine körperliche,
unheimliche Präsenz, erinnern an heilige Reliquien ebenso wie an die Überbleibsel einer postindustriellen Autopsie. Sie hängen wie Leichentücher und tragen den Abdruck eines nicht
mehr lebendigen Bildes. Der Künstler stellt eine zentrale Frage: Was bleibt vom Selbst, wenn der Spiegel nicht mehr reflektiert?
Zur Eröffnung am Mittwoch, dem 10. September, präsentiert der Künstler eine besondere Performance in der Galerie.
Über den Künstler

Der in Los Angeles lebende Künstler Edgar Arceneaux ist ein gefeierter multidisziplinärer Künstler, der in den Bereichen Zeichnung, Installation, Film und Performance arbeitet. In seinem Schaffen setzt er sich mit vielschichtigen historischen Narrativen, Sprache und Identität auseinander. Edgar Arceneauxs Arbeiten wurden international in renommierten Institutionen gezeigt, darunter das Whitney Museum of American Art in New York, das Hammer Museum in Los Angeles, das Museum of Contemporary Art Detroit, die MIT List Visual Arts Center in Cambridge und das San Francisco Museum of Modern Art. In Europa war er u. a. im Palais de Tokyo in Paris, im Kunstverein Hannover und dem Hamburger Bahnhof in Berlin. Seine Werke sind in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, darunter die Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York, die Sammlung der Deutsche Bank sowie das Studio Museum in Harlem. Der Künstler lebt in Pasadena und ist Associate Professor an der University of Southern California in Los Angeles. Er ist außerdem Mitbegründer des Watts House Project.
Öffnungszeiten
Eröffnung: Mittwoch, 10. September 2025 | 18–21 Uhr
Ausstellung: 10. September – 25. Oktober 2025 | Di-Sa, 11-18 Uhr
Sonderöffnungszeiten zur Berlin Art Week:
Donnerstag, 11. September | 11-18 Uhr
Freitag, 12. September | 11-20 Uhr
Samstag, 13. September | 11-19 Uhr
Sonntag, 14. September | 12-18 Uhr
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