Wolfgang Becker
FilmWolfgang Becker (1954–2024) war einer der bedeutendsten deutschen Filmregisseure und Drehbuchautoren seiner Generation. Geboren in Hemer/Westfalen, studierte er Germanistik, Geschichte und Amerikanistik an der Freien Universität Berlin und begann 1981 sein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), wo er sich auf Kamera spezialisierte und unter anderem mit Michael Ballhaus und Istvan Szabó zusammenarbeitete.
Mit seinem Abschlussfilm „Schmetterlinge“ (1988), einer Adaption einer Kurzgeschichte von Ian McEwan, gelang Becker der internationale Durchbruch: Der Film wurde mit dem Student Academy Award (Oscar für den besten Studentenfilm), dem Goldenen Leoparden von Locarno und dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. Es folgten die gefeierte Tatort-Folge „Blutwurstwalzer“ (1991) und das Drama „Kinderspiele“ (1992), das sowohl im Fernsehen als auch im Kino erfolgreich lief.
1994 gründete Becker gemeinsam mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Produktionsfirma X Filme Creative Pool, die sich schnell als Plattform für innovative deutsche Filmproduktionen etablierte und zahlreiche preisgekrönte Filme hervorbrachte. Mit „Das Leben ist eine Baustelle“ (1997) realisierte Becker den ersten Kinofilm der Firma, der auf der Berlinale Premiere feierte und zum Kultfilm der 1990er-Jahre avancierte.
Sein größter Publikumserfolg gelang Becker 2003 mit „Good Bye, Lenin!“, einem Film, der international gefeiert und vielfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem César in Frankreich und dem Goya in Spanien als bester ausländischer Film. 2013 folgte die Literaturverfilmung „Ich und Kaminski“ nach dem Roman von Daniel Kehlmann. Zuletzt arbeitete Becker an dem Spielfilm „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“.
Wolfgang Becker lebte und arbeitete in Berlin und prägte das deutsche Kino über Jahrzehnte hinweg als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Produzent und Mentor. Er verstarb am 12. Dezember 2024 im Alter von 70 Jahren in Berlin.