SAID
LiteraturSAID (geb. Said Mirhadi, 27. Mai 1947, Teheran – 15. Mai 2021, München) war eine der einflussreichsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und ein unverzichtbarer Brückenbauer zwischen den Kulturen. 1965 kam er als Siebzehnjähriger zum Studium der Politikwissenschaft nach München. Nach dem Sturz des Schahs kehrte er 1979 kurzzeitig in den Iran zurück, doch die Etablierung der theokratischen Herrschaft unter Khomeini machte einen Neuanfang in seiner Heimat unmöglich. SAID blieb im deutschen Exil, das er als seine „zweite Heimat“ betrachtete, und erhielt 2004 die deutsche Staatsbürgerschaft.
Ab den frühen 1980er Jahren etablierte sich SAID als Lyriker, Essayist und Erzähler in deutscher Sprache. Sein Werk kreist um die Themen Exil, Sprache, Heimat, Liebe und Spiritualität – stets getragen von einer poetischen Vermittlung zwischen Orient und Okzident. SAID war nicht nur eine literarische, sondern auch eine politische Stimme: Er war Vizepräsident und von 2000 bis 2002 Präsident des deutschen PEN-Zentrums und engagierte sich als Beauftragter des Writers in Prison Committee für verfolgte Autor:innen weltweit.
Für sein literarisches und gesellschaftliches Wirken wurde SAID vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Civis-Hörfunkpreis, dem Preis der Stadt Heidelberg „Literatur im Exil“, dem Villa Aurora-Stipendium, der Hermann-Kesten-Medaille, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, der Goethe-Medaille, dem Literaturpreis des Freien Deutschen Autorenverbands und dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
SAIDs Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und international veröffentlicht. Die deutsche Sprache betrachtete er als seine literarische Heimat und prägte das Bild des Exils in der deutschsprachigen Literatur nachhaltig.
SAID lebte bis zu seinem Tod 2021 in München und bleibt als poetische Stimme des Exils und als Vermittler zwischen den Kulturen unvergessen.