Sabine Scho
LiteraturSabine Scho, 1970 in Ochtrup (Westfalen) geboren, zählt zu den eigenwilligsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartslyrik. Nach dem Studium der Germanistik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster lebte sie längere Zeit in Hamburg und São Paulo; heute pendelt sie zwischen Berlin und Rom.
Scho arbeitet an der Schnittstelle von Lyrik, Fotografie und Bildender Kunst. Ihre Texte, vielfach im Grenzbereich zu Fotografie, Zeichnung und Installation angesiedelt, sind geprägt von einer präzisen, bildbewussten Sprache und einer beständigen Reflexion über Wahrnehmung, Raum und das Verhältnis von Text und Bild. Bereits ihr Debütband Album (2001) wurde mit dem Leonce-und-Lena-Preis, dem GWK-Literaturpreis und dem Ernst-Meister-Preis ausgezeichnet und fand große Resonanz in der Literaturkritik. Es folgten weitere vielbeachtete Publikationen, darunter farben (2008), Tiere in Architektur (2013) sowie das interdisziplinäre Projekt Haus für einen Boxer (2021, gemeinsam mit Sebastian Ernst und Golden Diskó Ship).
Ihr künstlerisches Schaffen ist international präsent: Texte und Installationen von Sabine Scho wurden auf Literaturfestivals und in Museen weltweit gezeigt – von Amsterdam, Berlin, Bremen, Graz, Sarajevo und Rotterdam bis nach San Diego und Sydney. Für ihre performativen und kollaborativen Projekte, etwa mit Monika Rinck und Ann Cotten, ist sie ebenso bekannt wie für ihre eigenständigen lyrischen und fotografischen Arbeiten.
Scho wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Deutsche Preis für Nature Writing (2018) und der Rompreis der Deutschen Akademie Villa Massimo (2019/20). Sie war Stipendiatin der Villa Aurora in Los Angeles (2003) und lehrte als Gastprofessorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Zuletzt arbeitete sie im Rahmen von Residenzen am Spreepark Art Space in Berlin und an der University of Arizona in Tucson.
Sabine Scho prägt mit ihrem interdisziplinären Ansatz und ihrer unverwechselbaren Handschrift die deutschsprachige Gegenwartslyrik und die Verbindung von Literatur und Bildkunst. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Rom.