Juli, August, September | 2003

Lutz Seiler

Literatur
  • Lutz Seiler © Amrei Marie

Lutz Seiler, 1963 in Gera geboren, zählt zu den prägenden Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Seine literarische Laufbahn begann er als Lyriker, bevor ihm mit den Romanen Kruso (2014) und Stern 111 (2020) der internationale Durchbruch gelang. Beide Werke, tief verwurzelt in den Erfahrungen der Umbruchszeit um 1989, zeichnen sich durch eine unverwechselbare, poetisch verdichtete Sprache und eine eindringliche Erkundung ostdeutscher Lebenswelten aus. Kruso wurde in 25 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis und dem Uwe-Johnson-Preis. Für Stern 111 erhielt Seiler den Preis der Leipziger Buchmesse 2020.

Seilers Werk umfasst Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays; seine Texte bewegen sich souverän zwischen den Gattungen und gewinnen jeder literarischen Form neue, faszinierende Schattierungen ab. Seine Themen sind die Umbrüche der Nachwendezeit, die Suche nach Zugehörigkeit und die poetische Vermessung von Herkunft und Erinnerung.

Für sein Schaffen wurde Seiler mit zahlreichen renommierten Preisen geehrt, darunter der Ingeborg-Bachmann-Preis, der Bremer Literaturpreis, der Fontane-Preis, der Uwe-Johnson-Preis, der Deutsche Buchpreis, der Preis der Leipziger Buchmesse und zuletzt der Georg-Büchner-Preis 2023 – die höchste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum.

Lutz Seiler lebt und arbeitet in Wilhelmshorst bei Berlin und in Stockholm.