April, Mai, Juni | 2008

Kevin Vennemann

Literatur
  • Kevin Vennemann © Privat

Kevin Vennemann (*1977 in Dorsten) ist ein deutsch-österreichischer Autor, Übersetzer und Literaturwissenschaftler. Er studierte Germanistik, Anglistik, Judaistik und Geschichte in Köln, Innsbruck, Wien und Berlin und promovierte 2015 an der New York University mit einer Arbeit zur Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte der Müdigkeit. Nach Stationen in Wien und Berlin lebt er heute in Los Angeles, wo er als Associate Professor für German Studies am Scripps College lehrt.

Vennemann veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, Essays und Übersetzungen. Sein literarisches Debüt gab er 2002 mit dem Erzählungsband Wolfskinderringe. Mit dem Roman Nahe Jedenew (2005), der das Schicksal zweier jüdischer Mädchen während eines Pogroms thematisiert, gelang ihm der internationale Durchbruch; das Buch wurde vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Es folgten der Roman Mara Kogoj (2007) und das essayistische Werk Sunset Boulevard. Vom Filmen, Bauen und Sterben in Los Angeles (2012). Zuletzt erschien 2024 die Monografie The All-Round Reduced Personality-Redupers über Helke Sander.

Vennemanns Arbeiten zeichnen sich durch eine experimentelle, oft nichtlineare Erzählweise und eine konsequent antifaschistische und antinationale Perspektive aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit ist er als Übersetzer und Herausgeber tätig und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter Aufenthalte in der Villa Aurora (Los Angeles) und der Villa Kamogawa (Kyoto).