Juli, August, September | 2007

Jens Rosteck

Literatur
  • Jens Rosteck © Fanny August

Dr. Jens Rosteck (*1962 in Hameln) ist ein vielseitiger deutscher Schriftsteller, Musikwissenschaftler, Kulturgeschichtler, Pianist und Biograph. Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Komparatistik an der Freien Universität Berlin promovierte er 1993 mit einer Arbeit zu Darius Milhauds Paul-Claudel-Opern. Seit den 1990er Jahren lebt und arbeitet Rosteck als freier Autor, Forscher und Publizist in Frankreich und Deutschland, mit langjährigen Stationen in Paris, Nizza und heute in Offenburg.

Rosteck gilt als ausgewiesener Spezialist für die französische Musik- und Kulturgeschichte der Moderne, insbesondere für die „Groupe des Six“ und die Ästhetik der Zwischenkriegszeit. Seine wissenschaftlichen und literarischen Interessen verbinden Fragen der Topographie, kollektiver und individueller Kreativität sowie das Phänomen des „positiven Exils“. In diesem Kontext war er 2007 Gaststipendiat der Villa Aurora in Los Angeles.

Als Buchautor veröffentlichte Rosteck zahlreiche, vielfach beachtete Biographien und Städteporträts, darunter Doppelbiographien über Lotte Lenya und Kurt Weill (Zwei auf einer Insel, 1999) sowie Jane und Paul Bowles (Leben ohne anzuhalten, 2005), Monographien zu Bob Dylan, Oscar Wilde, Hans Werner Henze (Rosen und Revolutionen, 2009), Édith Piaf und Jacques Brel, sowie Porträts von Paris, Nizza und Ibiza. Seine Werke erscheinen in renommierten Verlagen und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Rostecks Schaffen umfasst rund 250 Publikationen: Essays, Lexikon- und Kongressbeiträge, Aufsätze für Festschriften und Sammelbände sowie zahlreiche journalistische und wissenschaftliche Artikel. Er ist zudem Herausgeber von Urtext-Ausgaben, gefragter Referent bei internationalen Kongressen und konzertiert regelmäßig als Pianist, unter anderem im Duo mit Diana Bickley.

Für seine interdisziplinäre Arbeit wurde Rosteck mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter Forschungsaufenthalte an der Paul-Sacher-Stiftung Basel und der Maison des Sciences de l’Homme Paris. 2021 wurde er ins deutsche PEN-Zentrum gewählt, 2022 war er Mitgründer des PEN Berlin.

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