Galima Bukharbaeva
Feuchtwanger FellowGalima Bukharbaeva, geboren 1974 in Taschkent, ist eine international anerkannte usbekische Journalistin und Feuchtwanger Fellow, die für ihre mutige Berichterstattung über staatliche Repression und Menschenrechtsverletzungen in Usbekistan bekannt ist. Nach ihrem Journalistikstudium an der Staatlichen Universität Taschkent begann sie 1997 ihre Karriere bei Internews und arbeitete anschließend als Korrespondentin für Agence France Presse (AFP) sowie als Landesdirektorin des Institute for War and Peace Reporting (IWPR).
Bukharbaeva berichtete über Themen wie die Unterdrückung islamischer Aktivisten, Polizeigewalt und staatlich gelenkte Übergriffe auf Menschenrechtsverteidiger und Journalist:innen. Internationale Bekanntheit erlangte sie durch ihre Augenzeugenberichte über das Massaker von Andijan am 13. Mai 2005, bei dem sie selbst unter Beschuss geriet und nur knapp entkam. Trotz Lebensgefahr dokumentierte sie die Ereignisse weiter und brachte so die staatlichen Gräueltaten an die Weltöffentlichkeit. Infolge ihrer Berichterstattung wurde sie von den usbekischen Behörden kriminalisiert und musste schließlich ins Exil fliehen.
Nach Stationen in Kirgisistan und den USA, wo sie ein Fulbright-Stipendium für ein Masterstudium an der Columbia University Graduate School of Journalism erhielt, engagierte sich Bukharbaeva weiterhin für unabhängigen Journalismus und Pressefreiheit. Sie war Chefredakteurin des unabhängigen Nachrichtenportals uznews.net, das aufgrund kritischer Berichterstattung jahrelang in Usbekistan gesperrt war und 2014 nach gezielten Hackerangriffen eingestellt werden musste. 2016 gründete sie das regionale Nachrichtenportal Centre1.com.
Bukharbaeva wurde für ihren Einsatz mehrfach ausgezeichnet, darunter 2005 mit dem International Press Freedom Award des Committee to Protect Journalists. Heute lebt und arbeitet sie in Deutschland und bleibt eine der wichtigsten Stimmen für unabhängigen Journalismus und Menschenrechte in Zentralasien.