Franz Martin Olbrisch
KompositionFranz Martin Olbrisch, 1952 in Mülheim an der Ruhr geboren, zählt zu den prägenden Vertretern der zeitgenössischen Musikszene Deutschlands. Seit Ende der 1980er Jahre widmet er sich verstärkt intermedialen und experimentellen Formen: Sein Œuvre umfasst neben Orchesterwerken, Musiktheater, Ensemble- und Kammermusik auch zahlreiche elektroakustische Kompositionen, Musikenvironments, Klanginstallationen, Performances und Videoarbeiten. Mit großer Offenheit für neue Technologien und Grenzüberschreitungen zwischen den Künsten lotet Olbrisch die Möglichkeiten des Klangs im Raum immer wieder neu aus.
Von 1988 bis 2008 lehrte Olbrisch Komposition und Studiotechnik an der Universität der Künste Berlin, zudem von 1999 bis 2008 Komposition im Elektronischen Studio der Technischen Universität Berlin. Als gefragter Dozent war er mehrfach bei den Internationalen Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik tätig. 2011 wurde er zum Vizepräsidenten der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) gewählt.
Seine Werke wurden bei renommierten Festivals und Konzertreihen weltweit uraufgeführt, darunter die World Music Days in Yokohama und Stuttgart, die Donaueschinger Musiktage, die Wittener Tage für neue Kammermusik, das Festival international des musiques experimentales in Bourges, die International Computer Music Conference (ICMC) und das VIPER-Festival in Basel.
Zu den Interpreten seiner Kompositionen zählen führende Ensembles der zeitgenössischen Musik wie das Radio-Sinfonieorchester des SWR, das HR-Sinfonieorchester, das Arditti Quartett, das Klangforum Wien, die Musikfabrik NRW und das Ensemble Recherche. Olbrisch lebt und arbeitet in Berlin und gilt als wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung intermedialer Musikformen im 21. Jahrhundert.