Lecture Tour Andreas Reckwitz: "The Society of Singularities" [ABGESAGT]

Mo. 29.04.2019
Zeit: 12:00
Ort: Cambridge, MA

Der aktuelle Aufschwung des Rechtspopulismus in Deutschland, Frankreich oder Italien, sowie die Brexit-Entscheidung in Großbritannien, sind Zeichen einer tiefen Krise der europäischen liberalen Politik, die seit den 1980ern vorherrscht. Was sind die Gründe für diese Krise? Andreas Reckwitz erläutert in dieser Vorlesungsserie, dass in allen europäischen Ländern unter der Oberfläche des politischen Konflikts eine tiefgründigere Transformation auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene vordauert, die die Grundlagen der industriellen Moderne fundamental verändert. Es entsteht, als Konsequenz der Postindustrialisierung und des Wertewandels, eine neue Struktur der soziokulturellen Schichten, die auf antagonistische Lebensweisen hindeutet. Der Hintergrund dieser politischen Krise ist in erster Linie der Antagonismus zwischen neuer und traditioneller Mittelschicht.

 

Andreas Reckwitz ist Professor für Soziologie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Er ist derzeit Thomas-Mann-Stipendiat am Thomas Mann Haus in Los Angeles und wurde 2019 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Er ist der Autor mehrerer Bücher im Fachgebiet der Sozialtheorie und Kultursoziologie. Sein neues Buch “Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne” (Suhrkamp 2017) wurde mit mehreren Buchpreisen ausgezeichnet und wurde in fünf Sprachen übersetzt. Er schreibt regelmäßig für die Wochenzeitung Die Zeit.

Photo: Suhrkamp Verlag/Jürgen Bauer

Die Kultur der westlichen Spätmoderne ist nicht mehr die der Industriellen Moderne: In hohem Maße ausschlaggebend ist die Fabrikation von Singularitäten, also von Entitäten wie Objekten, Themen, Orten, Ereignissen und Gemeinschaften, die als einzigartig und besonders begriffen werden. Aufmerksamkeit, Verehrung  und Affekt kommen dem anscheinend Einzigartigen zu, nicht dem Einheitlichen. Es findet eine paradoxale soziale Logik der Singularisierung statt, die Kulturkapitalismus, Medientechnologien, Lebensstile und Politik erfasst hat. Was sind die Gründe, Muster und Konsequenzen dieser Gesellschaft der Singularitäten? Es stellt sich heraus, dass Singularisierungen, sobald sie der Fokus von weitreichenden gesellschaftlichen Mustern sind, zu Asymmetrien und Polarisierungen führen, die charakteristisch für die spätmoderne Gegenwart sind.

 

Das Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ ist 2018 im Suhrkamp Verlag erschienen, erhielt mehrere Buchpreise und wird gerade in fünf Sprachen übersetzt. Die englische Ausgabe erscheint im Polity Verlag, Cambridge.

 

Andreas Reckwitz ist Professor für Soziologie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Er ist derzeit Thomas-Mann-Stipendiat am Thomas Mann Haus in Los Angeles und wurde 2019 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Er ist der Autor mehrerer Bücher im Fachgebiet der Sozialtheorie und Kultursoziologie. Sein neues Buch “Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne” (Suhrkamp 2017) wurde mit mehreren Buchpreisen ausgezeichnet und wurde in fünf Sprachen übersetzt. Er schreibt regelmäßig für die Wochenzeitung Die Zeit.


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DIESE VERANSTALTUNG IST LEIDER ABGESAGT.

 


Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Berkman Klein Center for Internet and Society at Harvard University.