Events | Jan-Werner Müller: On the Future of Political Representation [ABGESAGT]

Los Angeles | 13. März 2020 | 19:00

Der Philosoph und Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller wird am 13. März 2020 um 19:00 Uhr als Sprecher der Serie „55 Voices for Democracy“ im Thomas Mann House sprechen.

 

© Tor Birk Trads

Politikwissenschaftler sind sich heute weitestgehend einig: Zumindest in Europa haben politische Parteien ihre besten Zeiten hinter sich. Die Zustimmungsraten für Parteien sinken stetig und es gibt einen dramatischer Schwund an Mitgliedern. Von Podemos in Spanien über die griechischen Syriza bis hin zur rechtspopulistischen Alternative für Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren allerdings auch verschiedene neue Parteien formiert und – zumindest vorgeblich – in bestehende politische Systeme eingefügt. Sollten wir heute also von einer Krise politischer Repräsentation sprechen? Wie können politische Legitimation und Repräsentation künftig hergestellt werden? Und welche Rolle spielen dabei Parteien und politische Medien?

Der politische Philosoph Jan-Werner Müller (Princeton) wird im Rahmen von „55 Voices for Democracy“ im Thomas Mann House sprechen. Die Serie knüpft an die 55 BBC-Radioansprachen an, in denen sich Thomas Mann während der Kriegsjahre von seinem Haus in Kalifornien aus an Hörer in Deutschland, der Schweiz, Schweden, den besetzten Niederlanden und Tschechien wandte. Von 1940 bis November 1945 appellierte er monatlich an tausende Hörer, sich dem nationalsozialistischen Regime zu widersetzen und wurde so zur bedeutendsten deutschen Stimme im Exil.

In diesem Sinne senden 55 renommierte internationale Intellektuelle, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen – darunter Orhan Pamuk, Bruce Ackerman, Ananya Roy, Timothy Snyder, Francis Fukuyama und Seyla Benhabib – vom Thomas Mann House aus Ansprachen, in denen sie ihre Ideen für die Erneuerung der Demokratie vorstellen. Die Veranstaltung mit Jan-Werner Müller moderiert die Politikwissenschaftlerin Dawn Nakagawa, Executive Vice President des Berggruen Institutes.


Jan-Werner Müller lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Princeton University. Er studierte an der Freien Universität Berlin, dem University College London, University of Oxford und Princeton University. Sein Buch “Was ist Populismus?” wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt als zentraler Text zum Verständnis zeitgenössischer politischer Entwicklungen. Jan-Werner Müller äußert sich regelmäßig  zum Zeitgeschehen; er schreibt u. a. für Foreign Affairs, die Neue Zürcher Zeitung, die New York Times und die Süddeutsche Zeitung. Vergangenes Jahr erschien von ihm im Suhrkamp Verlag “Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus”.

Dawn Nakagawa ist Executive Vice President des Berggruen Institutes. Das Institut hat es sich zum Ziel gesetzt, das Verständnis der großen Entwicklungen unserer Zeit zu vertiefen und entsprechende politische Institutionen zu fördern. Die Tätigkeitsfelder des Institutes betreffen die Zukunft der Demokratie, die Transformation des Menschen, Globalisierung und wirtschaftlicher Wandel. Vor ihrer Zeit am Berggruen Institute war Dawn Nakagawa für das Pacific Council on International Policy in Los Angeles und die Unternehmensberatung McKinsey tätig. Sie erwarb Abschlüsse an der McGill University und der Chicago Booth School of Business.


Location

VERSCHOBEN AUF SOMMER 2020.


In Medienpartnerschaft mit Deutschlandfunk, Los Angeles Review of Books und Süddeutsche Zeitung.

 


Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. wird gefördert vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

             

 

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