Doing Conspiracy Theory: A Reconstructive Approach to Suspicious Theorizing
Teilnahme nur auf Einladung
Info
Verschwörungstheorien haben in öffentlichen Debatten und der Forschung Aufmerksamkeit erhalten. Was jedoch noch nicht untersucht und theoretisiert wurde, ist ihre Produktion als ein kollaborativer sozialer Prozess, insbesondere ihre komplexen sozialen Funktionen in verschiedenen kommunikativen Kontexten – alltägliche Interaktionen, Gespräche in sozialen Medien, Parteipolitik, politische Protestkommunikation und andere. Diese Präsentation skizziert diese Lücke und schlägt vor, sie zu schließen, indem der Fokus von der Überzeugung an Verschwörungstheorien auf das Problem des Machens von Verschwörungstheorien verschoben wird. Diese Perspektive hat das Potenzial, unser Verständnis der aktuellen Konjunktur des Verschwörungstheoretisierens als eine Konjunktur des freien (leeren) Antagonismus zu verbessern und könnte somit für das Verständnis der Produktion von umstrittenem politischen Wissen im Allgemeinen aufschlussreich sein.
Teilnehmer

Nils C. Kumkar studierte Soziologie und Volkswirtschaft in Göttingen und absolvierte ein Auslandsjahr an der UCLA. 2016 promovierte er am Leipziger DFG-Graduiertenkolleg „Critical Junctures of Globalization” mit einer Arbeit zu Krisenprotesten in den USA und Deutschland. Seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOCIUM in Bremen, wo er zu politischem Konflikt, sozialer Ungleichheit, Digitalisierung, alternativen Fakten und Verschwörungstheorien forscht und publiziert.