Events | Susan Sontag Revisited

Berlin | 29. Januar 2015 – 30. Januar 2015

Die Erinnerung an das Zusammentreffen mit Thomas Mann in seinem Haus am San Remo Drive in Pacific Palisades bereitete Susan Sontag Zeit ihres Lebens Unbehagen. Keiner von beiden, schrieb sie in ihrem autobiografischen Text PILGRIMAGE, sei in guter Form gewesen.

An ihrer Verehrung für sein Werk änderte dieses Teenager-Erlebnis jedoch nichts. DER ZAUBERBERG würde ein lebenslanger Begleiter ihres literarischen Schaffens und die europäischen Exilanten um Mann, Adorno, Marcuse Vorbilder ihres Selbstverständnisses als öffentliche Intellektuelle bleiben.
 
Susan Sontag – Essayistin, Schriftstellerin, Regisseurin und Theoretikerin – war eine singuläre Erscheinung und Ikone der amerikanischen Kulturkritik. Ihre Essays zu Fotografie und Kriegsberichterstattung, Krebs und AIDS sind legendär. Zehn Jahre nach ihrem Tod widmete sich das Symposium im Rahmen von Susan Sontag Revisited der anhaltenden Aktualität ihrer Arbeiten. Sontag verband Scharfsinn und Neugier mit unkonventionellen, kritischen Analysen und avantgardistischen Positionen; allem Neuen gegenüber offen, unterstützte sie seit den frühen 1960er Jahren viele unbekannte Künstler aus Literatur, bildender Kunst und Film und verhalf ihnen zu weltweiter Anerkennung. Auf dem Programm des zweitägigen international besetzten Symposiums im Institute for Cultural Inquiry (ICI) Berlin standen Lesungen, Gespräche, Vorträge und Film-Essays von Künstlern und Wissenschaftlern, die mit Susan Sontag eng verbunden waren und sich intensiv mit ihrem Werk auseinandergesetzt haben. Die große Publikumsresonanz unterstreicht die ungebrochene Aktualität von Sontags Werk.

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