Villa Aurora Stipendiaten | 2017

Okt, Nov, Dez

Alida Tota | Feuchtwanger Fellow

Alida Tota, Photo: Private
Alida Tota, Photo: Private

Alida Tota wurde in Kukës, Albanien geboren. Sie studierte Journalismus an der Universität von Tirana und ist Doktorandin in Diplomatie und Internationale Beziehungen. Sie spricht fließend Englisch, Französisch und Italienisch.

Seit 1995 arbeitet sie als Journalistin und berichtete zwischen 1998 und 1999 als Korrespondentin und Dolmetscherin für internationale Fernsehsender und Zeitungen über den Kosovo-Konflikt und arbeitete für mehrere Radio- und Fernsehsender in Albanien und der Region.

Totas journalistischer Fokus liegt im politischen Bereich. Sie ist Expertin für den staatlichen Verwaltungsapparat, die Pressearbeit und die Abläufe in Koordinationsbüros hoher staatlicher Institutionen, wie dem Ministerrat und dem Parlament Albaniens. Als Leiterin der Abteilung für Gender- und Chancengleichheit am Ministerium für Arbeit, Soziales und Chancengleichheit, arbeitete sie mit verschiedenen UN-Behörden und anderen internationalen Organisationen in Menschenrechtsfragen, insbesondere Frauen- und Kinderrechten, zusammen. Außerdem hatte sie das Amt der nationalen Koordinatorin für LGBT-Rechte in Albanien inne. In den Jahren von 2008 bis 2013 unterrichtete sie Journalismus an der Albanischen Universität in Tirana.

Im August 2016 drehte sie eine Reportage über eine Mülldeponie in Tirana, nachdem dort ein jugendlicher Arbeiter aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen ums Leben gekommen war, ohne dass Arbeitsverträge, Versicherungen oder Sicherheitsvorkehrungen bestanden hätten. In der Reportage zeigte Tota einen vermutlich illegalen Vertrag, zwischen dem Bürgermeister Tiranas und dem privaten Betreiber der Deponie. Wenige Stunden nachdem sie den Bürgermeister von Tirana kontaktiert hatte, um seine Version der Vorgänge zu erfahren, wurde sie von einem Vorgesetzten des Senders angerufen, der zu einem früheren Zeitpunkt beim Bürgermeister angestellt war, und aufgefordert, ihre Recherchen einzustellen. Am darauffolgenden Tag wurde sie entlassen.

Zu diesem Fall wurde im albanischen Parlament, unter Teilnahme internationaler Vertreter, eine Anhörung einberufen, die ihr Quorum jedoch nicht erreichte, weil Mitglieder der Regierungskoalition das Parlament verließen.

 

Zurück