Villa Aurora Stipendiaten | 2012

Apr, Mai, Jun

Claudia Doderer | Räume für Musik

Claudia Doderer
Claudia Doderer
1957
geboren in Wiesbaden
1978 – 1983
Studium Bühnenbild an der Hochschule für Bildende Künste Berlin und Gasthörerin bei Dieter Schnebel (experimentelle Komposition)
1983 – 1986
Assistenzen (Regie, Bühne) an den Opernhäusern Brüssel, Köln, Oslo, Paris
seit 1986
freischaffende Tätigkeit im Bereich Inszenierung, Raum und Kostumbild mit zeitgenössischen Komponisten

Geboren 1957 in Wiesbaden, studierte sie von 1978 bis 1983 Bühnenbild bei Achim Freyer und als Gasthörerin experimentelle Komposition bei Dieter Schnebel an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Es folgten Regie- und Bühnenassistenzen an den Opernhäusern Brüssel, Köln, Oslo und Paris. Seit 1986 ist sie freischaffend in den Bereichen Inszenierung, Raum und Kostümbild tätig. Bühnenbilder u.a. für Aribert Reimanns Melusine am Staatstheater am Gärtnerplatz, München, für Verdis Rigoletto (Regie: Brigitte Fassbaender) an der Oper Chemnitz, für Strauss’ Rosenkavalier (Regie: Peter Lund) am Staatstheater Darmstadt, Händels Ariodante (Regie: Achim Freyer) an der Oper Frankfurt und am Liceu Barcelona. Inszenierungen seit 2000: u.a. Mozarts Idomeneo am Staatstheater am Gärtnerplatz München, Buxtehudes Das jüngste Gericht beim Rheingaufestival und Händels Saul.

Besonderer Schwerpunkt ist seither die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten und damit verbunden die Entwicklung von Räumen für neue Formen des Musiktheaters, der musikalischen Installation und des abstrakten Raumes für Musik. So erarbeitete sie mit Gérard Grisey dessen Komposition Le Noir de l'Étoile von 1986-1992 (Aufführungen in Brüssel, Straßburg, Huddersfield und Berlin) und mit Peter Ablinger dessen Weisse Litanei und Nerz und Campari von1996-1999 (Aufführungen in Berlin, Köln, Wien). Seit 2000 verbindet sie eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Komponisten Klaus Lang. Dabei entstanden Werke wie kirschblüten.ohr. (MaerzMusik 2002, Berlin), fichten. (Steirischer Herbst 2006, Graz & MaerzMusik 2007, Berlin), the moon in the moonless sky.(two.) (Philharmonie Luxembourg 2007), architektur des regens (Biennale München 2008), buch . asche (Oper Bonn 2010). Darüber hinaus gestaltete sie auch Rauminszenierungen für Instrumentalwerke, unter anderem für Marcelo Toledos The Jungle Within (2010, Radialsystem, Berlin), für Wolfgang Rihms Chorwerk Vigilia (Chorwerk Ruhr, Essener Dom 2009), für Lucia Ronchettis Albertine für Stimme und flüsterndes Publikum (MaerzMusik 2008, Berlin). Gemeinsam mit Beat Furrer entwickelte sie an der Hochschule für Musik in Frankfurt am Main mit Kompositionsstudenten ein neues Musiktheater mit dem Titel Mond.Finsternis.Asphalt, das 2010 im Bockenheimer Depot in Frankfurt zur Aufführung kam.

Aktuelle Projekte: Im Auftrag der Akademie für alte Musik Berlin erarbeitet sie zusammen mit Toshio Hosokawa die Uraufführung singing garden (Musik von Hosokawa und Vivaldi, Raum und Licht von Claudia Doderer) für das Radialsystem Berlin, Aufführungen im September 2011. Für die Eröffnungspremiere der Händelfestspiele in Karlsruhe 2012 gestaltet sie die Oper Alessandro. 2012 folgt sie einer Einladung als Stipendiatin in die Villa Aurora / Kalifornien.

Claudia Doderer lebt in Berlin.

„… immer geht es Claudia Doderer um die freie Form: In der Arbeit an den Opern des Repertoires wie in der Kooperation mit Komponisten steht die räumliche Realisierung gleichwertig neben der musikalischen. Sie komponiert den Raum, erforscht und erprobt Möglichkeiten, um ihn erfahrbar zu machen, etwa in dem sie seine visuellen Implikationen freilegt oder bestimmte Perspektiven und Proportionen in Positionswechsel übersetzt. Jeden Raum, den sie gestaltet, eignet sie sich neu an …“ (Sabine Sanio)

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