News |Nachruf auf Freimut Duve

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Freimut Duve ist am 3. März 2020 nach langjähriger Krankheit in Hamburg verstorben.

Freimut gehörte von Anfang an zu den Unterstützern und Förderern des Projekts, aus dem ehemaligen Wohnhaus des deutsch-jüdischen Schriftstellers Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta in Pacific Palisades ein Kulturdenkmal des Exils zu schaffen. Als Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Bundestages hatte sein Zuspruch ein besonderes Gewicht beim Erstehen der Künstlerresidenz im Andenken an das Exil des sogenannten Dritten Reichs. Ich erinnere mich noch gut an unsere erste Begegnung bei dem vom damaligen Leiter des Aspen Instituts in Berlin, Shepard Stone, einberufenen Roundtable auf Schwanenwerder im Sommer 1988. Seit diesem Tag war Freimut ein leidenschaftlicher Befürworter und Verfechter der Villa Aurora und hat als langjähriges Vorstandmitglied und Vorsitzender des Vereins seine Geschicke von 1998 bis 2009 entscheidend beeinflusst und gelenkt. Er hat unser Programm mit vielen Ideen und Vorschlägen bereichert und dafür gesorgt, dass die Unterstützung des Bundestages für unser Vorhaben erhalten blieb, vor allem, nachdem sich das Einholen der Baugenehmigungen bei der strengen Coastal Commission in Kalifornien und die Restaurierung des Gebäudes in Pacific Palisades um Jahre verzögerte.

Dank seiner zahlreichen Kontakte weltweit hat er auch viele Beziehungen und Verknüpfungen hergestellt zu anderen Institutionen wie der Jüdischen Gemeinde der USA, vor allem in Los Angeles. Den Kontakt zu Lee Ramer, der ehemaligen Protokollchefin des Bürgermeisters von Los Angeles, die unserem Beirat in LA seit der Eröffnung im Dezember 1995 angehörte, haben wir ihm zu verdanken. Wo immer er sich auch auf seinen zahlreichen Reisen aufhielt, er war stets ansprechbar für die Belange des Vereins und hat der Geschäftsführung mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Von seinem breit gefächerten Wissen und seinen zahlreichen Interessen und Kenntnissen hat der Verein sehr profitiert. Auch nachdem seine Krankheit verhinderte, dass er an Veranstaltungen und Mitgliederversammlungen des Vereins in Berlin teilnehmen konnte, hat sein Interesse nicht nachgelassen. Er rief oft an, um sich nach neuesten Entwicklungen zu erkundigen und weiter seine Anregungen zu geben.

Nicht nur der Verein, sondern alle, denen die auswärtige Kulturpolitik am Herzen liegt, sind Freimut zu großem Dank verpflichtet. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

- Marianne Heuwagen (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende, VATMH)

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